Monatsarchiv: Dezember 2012

Silvester-Haiku (Nenshi)

Silvester-Haiku (Nenshi)

Dem japanischen Lyriker, welchen man korrekt als „Haijin“ anspricht, gilt der Jahreswechsel nach Frühling, Sommer, Herbst und Winter als die fünfte Jahreszeit. Dementsprechend ist es auch Usus, spezielle Silvester-Haiku zu verfassen. Als interessierter und wissbegieriger Gast beim Wunderblog wissen Sie ja inzwischen, wie „Haiku geht“. Darum sollen jetzt und hier drei aussagefähige Beispiele für Silvester-Haiku für ein freundliches Verständnis genügen:     Silvestergala. Von Schall und Rauch begleitet blüht bunt der Himmel. Zum Jahreswechsel ein Töpfchen voll mit Glücksklee nebst Schornsteinfeger. Am Neujahrsmorgen sind die Straßen übersät mit toten Böllern.     Das Wunderblog-Team wünscht all seinen treuen Fans, sporadischen...

Mehr Begeisterung im neuen Jahr!

Mehr Begeisterung im neuen Jahr!

Es ist mal wieder an der Zeit, sich dem kollektiv betulichen Gutmenschen-Druck zu beugen, und positive Verhaltensänderungen, sprich Vorsätze, für das neue Jahr ins Auge zu fassen. Mehr Sport treiben, nicht mehr rauchen, eine Diät durchhalten … Gähn! Das haben wir doch schon alle mehr als einmal erfolglos und dementsprechend beschämt hinter uns gebracht. Warum sich also nicht mal etwas vornehmen, was ganz bestimmt klappt, weil es Spaß macht, und dadurch die fette Belohnung unmittelbar in sich selbst trägt? Oh ja, das geht! Und wie das geht, ist zum Glück kein Geheimnis … Begeben wir uns also auf eine produktive...

Zweckentfremdung - Die Königsklasse der Kreativität

Zweckentfremdung – Die Königsklasse der Kreativität

Haben Sie schon einmal eine lange Stricknadel benutzt, um den unerträglichen Juckreiz unter einem Gipsverband zu vertreiben? Oder wissen Sie, wie man mit Klingeldraht und Schaschlik-Spießen kleine, aber dennoch wachstumsorientierte Zimmerpflanzen gerade halten kann? Dann ist Ihnen das segensreiche Prinzip der Zweckentfremdung als unentbehrliche Muse eines manchmal unvorhersehbar problematischen Alltags bestens geläufig. Und wahrscheinlich lieben Sie dann auch … … MacGyver, den gekrönten König jeglicher Zweckentfremdung. Auf der Basis seiner umfangreichen naturwissenschaftlichen Kenntnisse und seines grundsätzlich in sämtliche Richtungen ermittelnden Verstandes gelingt es ihm, mit den ungewöhnlichsten Zutaten immer einen Weg aus der Klemme zu finden. Und so weit meine...

Kommt die Trinkwasser-Flatrate?

Kommt die Trinkwasser-Flatrate?

Der nachhaltige Umweltgedanke ist dem deutschen Bundesbürger inzwischen dermaßen gründlich eingehämmert worden, dass es nur so brummt. Wir sortieren gewissenhaft unseren Müll und waschen ihn sogar gegebenenfalls noch, bevor wir ihn sorgfältig getrennt der Entsorgung überantworten. Wir sparen Strom ohne Ende, indem wir es mit der Energieeffizienz und mit LED-Lichtquellen ohne nennenswerte Leistungsaufnahme auf die (Spannungs)Spitze treiben. Und wir sparen natürlich auch kostbares Trinkwasser ein, wo immer es nur geht. Natürlich wünschen wir uns für unsere aktive Sorge um die Umwelt auch ein kleines bisschen Dankbarkeit. Vielleicht in Form niedrigerer Rechnungen von den Versorgern. Doch dieser fromme Wunsch wird mit...

Wozu braucht man eigentlich einen Doktortitel?

Wozu braucht man eigentlich einen Doktortitel?

In einer längst vergangenen Zeit galt das erfolgreiche Hervorgehen aus den Mühen und Anstrengungen der akademischen Doktorwerdung als der tragfähige Nachweis der Beherrschung wissenschaftlicher Methoden und wissenschaftlicher Kommunikation. Wer seinen Doktor gemacht hatte, sah sich in die günstige Lage versetzt, sowohl weitere akademische Weihen als auch eine respektable akademische Karriere anzustreben. Leider scheint die „Doktorwürde“ inzwischen zu einem Ramschartikel verkommen zu sein, den man sich wahlweise billig kaufen oder unbillig zusammenschustern (lassen) kann. Man nehme ein paar bis dato unschuldige weiße Blätter, schmiere etwas „Copy Paste“ drauf, und fertig ist die Dissertation. Als neueste Spitze des Eisbergs begutachtet und überprüft...

Leb wohl, Quincy!

Er war der Vater und die Mutter aller spannenden und erfolgreichen Gerichtsmediziner-Serien im Fernsehen: Dr. Quincy, forensischer Pathologe. Verkörpert wurde das knurrige Raubein mit der sanften Seele auf brilliante, glaubwürdige und durch und durch authentische Weise von „Männerwirtschafter“ Jack Klugman. Dieser sympathische Mime mit einer starken Schwäche für Zigaretten und schöne Frauen ist am Heiligabend 2012 in den Armen seiner Lebensgefährtin im gesegneten Alter von 90 Jahren gestorben. Nun muss er auf höherer Ebene ungeklärte Todesfälle unter die Lupe nehmen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Dr. Quincy in den 1980er Jahren die tradierte deutsche Fernseh-Krimi-Landschaft gehörig durcheinander...

Fröhliche Weihnachten!

Fröhliche Weihnachten!

Ist der Baum auch schön geschmückt? Sind die Kinder schon verrückt? Wo sind bloß das Weihnachtsglöckchen und der Tanne Rentierböckchen? Na, egal – jetzt wird beschert; das ist sicher nicht verkehrt. Leise Mucke säuselt lieblich – ja! George Michael ist vergnüglich! Denn „Last Christmas“ ist ein Hit, da singt jeder gerne mit. Besser als „Oh Tannenbaum“ – da wird’s öd und und still im Raum. Kommt, wir machen’s uns gemütlich, tun uns an den Keksen gütlich. Kalorien haben Pause – heut ist Heiligabend-Sause! Noch ein Gläschen Sekt dazu und die Stimmung steigt im Nu! Halt! Da gibt es Besseres! Schon...

Fragen über Fragen

Fragen über Fragen

Wenn sich zwei oder mehr Menschen ein Nachtlager teilen – warum schläft dann immer zuerst der ein, der am lautesten schnarcht? Warum wird man meistens nur im angetretenen Urlaub so richtig krank? Warum hat man immer auf die ungesündesten Speisen den meisten Appetit? Welches andere Wort gibt es für „Synonym“? Warum werden Minderbegabte in diesem Land bis zum Gehtnichtmehr mit schweinsteurer Sonderpädagogik halbtot gefördert, während Hochbegabte erst als schleimige Streber geächtet und dann wahlweise in den kontrollierten BoreOut oder ins Exil getrieben werden? Warum gibt es in Deutschland immer mehr Armut, während sich das nichtsnutzige Hüpfgemüse (danke dafür, Sgt. Pinback...

Neulich beim Bäcker

Eine liebe gute alte Bekannte hat sich mal wieder bei mir zu Besuch angekündigt. Natürlich möchte ich sie gastfreundlich bewirten, damit sie sich herzlich willkommen fühlt und gerne bei mir verweilt. Nur ist das bei ihr leider nicht so einfach, da sie unter einem ganzen Sack voll Nahrungsmittelallergien leidet, die selbstverständlich bei Tisch streng beachtet werden müssen. Zum Glück bin ich über ihre speziellen Bedürfnisse gut informiert und weiß ganz genau, was ich ihr anbieten darf, und was sie auf dem Teller meiden muss wie der Teufel das Weihwasser. Und so ziehe ich zum Einkaufen los, entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten...

Cannabis aus eigenem Anbau für Schwerstkranke

Cannabis aus eigenem Anbau für Schwerstkranke

Im gutbürgerlichen Milieu wird Cannabis als hierzulande illegale Rauschdroge mit suspekten Subjekten assoziiert, die sich selbst samt ihrer potenziellen Arbeitskraft der Gesellschaft verweigern, um sich ungehemmt, schamlos und komplett der destruktiven Egomanie des ureigenen Lustprinzips zu ergeben. Bei dieser moralinsauren Schwarz-Weiß-Malerei wird leider gerne übersehen, das Cannabis ausgesprochen positive gesundheitliche Wirkungen hat, die von verantwortungsvollen Medizinern hoch geschätzt wurden und werden. Dazu zählen, unter anderem, die folgenden: – Bei Krebspatienten unter Chemotherapie vermögen es Cannabis-Präparate, die Übelkeit auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, die Appetitlosigkeit in einen gesunden Hunger zu wandeln und die quälende depressive Verstimmtheit zu vertreiben, so dass...