Gluten als Ursache von Müdigkeit und Maladie

Gluten als Ursache von Müdigkeit und Maladie

Zöliakie ist der medizinische Name für die genetisch bedingte Unfähigkeit, das Klebereiweiß „Gluten“ ordnungsgemäß zu verstoffwechseln. Darum müssen Menschen, die an Zöliakie leiden, glutenhaltige Lebensmittel in aller Konsequenz und bis zum Ende ihrer Tage strikt vom persönlichen Speiseplan verbannen. Hier steht insbesondere der fast allgegenwärtige Weizen am Pranger. Denn Weizen ist in Teig- und Backwaren der Gluten-Lieferant par excellence. So weit, so allgemein bekannt. Doch was veranlasst den Weizen überhaupt dazu, mit seinem Gluten diese fiesen Giftanschläge auf uns Menschen zu verüben? Und sind von dem „Gluten des Bösen“ ausschließlich Zöliakie-Patienten bedroht? Die Antworten auf diese beiden Fragen werden Sie wahrscheinlich verblüffen. Und Sie werden auch sehen, dass Gluten ein kritisches Gesundheitsthema für jeden aufgeklärten Konsumenten ist. Gluten geht uns buchstäblich alle an.

Was nützt Gluten dem Weizen?

Die Natur arbeitet energiesparsam und ressourceneffizient. Deshalb werden von lebenden Organismen kaum jemals, wenn überhaupt, Substanzen produziert, die dem Lebewesen nicht in irgend einer Form nützlich wären. So muss man sich fragen, was der Weizen als expansionsorientierte Pflanze überhaupt davon hat, wenn er Gluten herstellt. Tatsächlich profitiert der Weizen vital von dem Glutengehalt in seinen Körnern. Denn Gluten ist für die üblichen Fressfeinde des Weizens giftig. Und weil das Gluten im Weizen, ähnlich wie das Nikotin in der Tabakpflanze, eine erfolgreiche Abwehr allzu hungriger und vor allem ungebetener Mäuler ermöglicht, ist der Weizen mit seiner Glutenproduktion seitens der Evolution bestens beraten. Dumm nur, wenn das selbst hergestellte Toxin sich nicht nur gegen die natürlichen Feinde, sondern auch gegen den ackerbauenden Menschen wendet. Dann landet die Waffe des Weizens nämlich auf den Tellern und in den Mägen all jener Zeitgenossen, die sich mit schöner Regelmäßigkeit Brötchen, Pizza und Kuchen schmecken lassen. Mit fatalen Folgen für jedermann.

Was schadet Gluten dem Menschen?

Auch ohne die „Diagnose Zöliakie“ sollte man sich vor Gluten in der Nahrung in Acht nehmen. Denn diese Substanz kann auch in gesunden Menschen und in deren normal funktionierenden Därmen allerhand Unruhe stiften. Das nennt sich dann „Glutensensitivität“ und kann sich mehr oder minder schwer in den nachfolgend benannten Symptomen äußern:

– Blähungen
– Bauchschmerzen
– Durchfall
– Kopfschmerzen bis hin zu
– Migräneattacken
– Antriebslosigkeit
– Müdigkeit
– Störungen der Aufmerksamkeitsleistung und
– der Konzentrationsfähigkeit
– Geistige Verwirrtheit
– Schmerzen in Knochen,
– Muskeln und
– Gelenken

Allesamt fürwahr keine erstrebenswerten körperlichen Zustände. Darum sollten Menschen, die sich in diesem Beschwerdebild wieder finden, ohne bislang eine schlüssige Ursache dafür ermittelt zu haben, unbedingt für das Stichwort „Glutensensitivität“ interessieren. Es wäre nämlich durchaus möglich, dass hier der Hase im Pfeffer, pardon, im Weizen liegt.

Wo kann ich genaueres dazu erfahren?

Ist Ihr Interesse an dem Thema geweckt? Weil vielleicht auch Sie sich schon lange müde, schlapp und schlecht fühlen, ohne zu wissen, woher das eigentlich kommt? Dann sollten Sie auf jeden Fall das Buch von Frau Giulia Enders mit dem Titel „Darm mit Charme – Alles über ein unterschätztes Organ“ sehr aufmerksam und gründlich durchlesen. Hier werden, neben vielen anderen wissenswerten Fakten, auch die Zusammenhänge zwischen Gluten in der Nahrung und vielen Formen körperlichen und geistigen Unwohlseins leicht fasslich und anschaulich beschrieben. Dann wäre es auch gut möglich, dass ein leicht zu verkraftender Verzicht auf allzu viel Weizenmehl in der Nahrung zu ganz erstaunlichen Verbesserungen Ihres Befindens führen könnte.

Probieren Sie es doch einfach mal aus. Sie haben nichts zu verlieren außer Ihrem Kopf- und Bauchgrimmen 😉

– Carina Collany –

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6 Antworten

  1. Johnny sagt:

    Oh weh 😯 betrifft das auch Nudeln aus Hartweizen? Die ess ich doch so oft und gerne! Sollten die etwa für meine Wehwehchen verantwortlich sein? Das wäre ziemlich bitter 😥

    • CC sagt:

      Hi Johnny,
      gerade in Hartweizen brummt es nur so von Gluten, also von Kleber-Eiweiß. Was denkst Du wohl, warum es „Hartweizen“ heißt? Weil da so viel Klebstoff drin ist, dass der al Dente Biss bereits vorprogrammiert ist. Tut mir leid, Dir das so sagen zu müssen 🙁

    • Daniel Deppe sagt:

      Hallo Johnny,
      es soll Spaghetti aus irgend nem Zeugs geben, dass völlig frei von Kohlehydraten sein soll. Was es ist, weiß ich grad auch nicht mehr, aber möglicherweise ist auch Gluten eher nicht vertreten. Sowas kann man im Internet bestellen. Ich bin etwas skeptisch, aber vielleicht ist das doch eine Option…

  2. CC sagt:

    Nochmal HI Johnny,
    es gibt Nudeln, die aus reinem Maismehl gemacht sind. Was man so hört, sollen die richtig gut schmecken und sowohl in Farbe als auch in Konsistenz die Weizen-Konkurrenz nicht fürchten müssen. Was an diesen speziellen Gluten-freien Nudeln allerdings ziemlich auf den Appetit schlägt, ist der Preis 🙁 vielleicht wäre es eine Möglichkeit, sich Maismehl zu beschaffen, und sich die Gluten-freien Nudeln dann selbst zu machen. Ist zwar umständlich – kann aber als gesundes Küchen-Hobby auch Spaß machen 😉

    Es gibt übrigens auch Gofio, der nur aus gerösteten Maiskörnern gemahlen wird. Könnte man als Alternative auch mal probieren.

  3. Birgitta sagt:

    Mallorquinischer Mandelkuchen ist die ideale Nascherei, wenn man Gluten nicht verträgt. Da ist nämlich kein halbes Gramm Mehl drin! Und wenn man den Zucker durch Stevia ersetzt und auf das abschließende Bestäuben mit Puderzucker dankend verzichtet, dann enthält diese sauleckere Köstlichkeit noch nicht mal Zucker. Ideal für Diabetiker und solche, die es nicht (ernährungsbedingt) werden wollen! Ein Rezept dazu findet sich hier:

    Mallorquinischer Mandelkuchen: Süßes zum Abschluss
    Ein fabelhafter Kuchen, saftig, duftend, einfach köstlich. Macht absolut keine Mühe, und enthält kein Gramm Mehl – also das ideale Rezept für alle, die kein Gluten vertragen.

    http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/martinaundmoritz/sendungen/mandelkuchen100.html

    Dazu vielleicht etwas ungezuckerte selbst aufgeschlagene Schlagsahne und fertig ist der süße Genuss ohne Reue 😉

    Ich könnte mich da jedenfalls glatt reinsetzen 😛

  4. Maik sagt:

    Wer hätte das gedacht …

    Vorsicht, hier ist Gluten drin!
    Glutenunverträglichkeit

    http://www.gmx.net/themen/gesundheit/bildergalerie/bilder/18bbdda-vorsicht-gluten#.hero.Vorsicht,%20hier%20ist%20Gluten%20drin

    Sogar in Lippenbalsam und in Zahnpasta kann das verdammte Zeug drinne sein. Man muss wirklich auf der Hut sein 🙄