Internette Schlankheitspillen? Besser nicht …

Internette Schlankheitspillen? Besser nicht ...Welcher wohlbeleibte Mensch hat nicht schon von einem entspannt verschlankenden Medikament geträumt? Von einer freundlichen Pille, die die überflüssigen Polster schnell und effizient zum Teufel jagt? Von einer harmlosen, aber dennoch energisch entspeckenden Arznei ohne Nebenwirkungen, die auch Gerneschlemmern und Sportmuffeln alsbald ohne Frust zu einer figürlichen Ideallinie verhilft? Der Traum von der Strandfigur per Schlankheitspille ist derart weit verbreitet und so unglaublich hartnäckig in den Köpfen verschraubt, dass eine ganze gigantische Industrie herrlich und in Freuden wie die Made im Speck von den Hoffnungen und den Honoraren der Pfundsmenschen leben kann.

So lange bei dem Glauben an die Gertenschlank-Pille lediglich der Geldbeutel der Genasführten leidet, könnte man noch mit einem mitfühlenden Seufzer über die dubiosen Machenschaften der Mager-Mafia hinwegsehen. Doch leider schrecken diese Abzocker beim Anpeilen der Brieftaschen ihrer Beutetiere inzwischen noch nicht mal mehr vor deren Tod durch die Tabletten zurück. So unendlich ist die Sehnsucht nach Schlankheit, und so unglaublich ist die Profitgier der Pillenpanscher, dass hier Tod und Teufel buchstäblich zusammen den letzten Waagen-Walzer tanzen:

Schlankheitsmittel aus dem Netz sind gefährlich

Da wird beispielsweise unter dem Decknamen „Pure Caffeine“ ein hoch potentes Horrorgift namens Dinitrophenol (DNP) über das Internet an den dicken Mann und an die dicke Frau gebracht. Wer da nach dem Motto „Viel hilft Viel“ mal eine Pille mehr nimmt, sieht sich ganz schnell die Radieschen von unten an. Zugegeben, das ewige Gewichtsproblem lässt sich auf diese Weise auch ein für alle Mal lösen. Wer sich vorher lieber noch das Vergnügen eines zappelnden Herzkaspers gönnen möchte, findet bei dubiosen Netzgangstern weitere hochgelobte Schlankheits-Präparate, deren verbotener Wirkstoff Sibutramin dem Abnehmwilligen garantiert das Herz bricht. Und für Freunde des gepflegten Freitods wegen Fettleibigkeit wären noch zweifelhafte Präparate mit dem ebenfalls inzwischen verbotenen Wirkstoff Rimonabant interessant. Denn Rimonabant legt sich dermaßen verdunkelnd auf die Seele, dass dem schwarz umwölkten und psychotrop schwer verpeilten Pfundsmenschen der Selbstmord als einzige noch lohnende Aktivität erscheint. Mit entsprechend unumkehrbaren Konsequenzen.

Ein echtes Horrorkabinett der reitenden Skelette, wenn Sie mich fragen. Und das kann nur existieren, weil vom allgegenwärtigen Magerwahn in die schiere Verzweiflung getriebene Menschen alles, aber auch wirklich alles tun würden, um endlich wenigstens ein klitzekleines Bisschen gesellschaftliche Akzeptanz zu finden.

Traurig. Todtraurig sogar. Meinen Sie nicht auch?

– Milla Münchhausen –

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Eine Antwort

  1. Milla sagt:

    Lieber tot als stabil – mit diesen gefährlichen Giftpillen wird man schnell eine schöne Leiche:

    Tod durch Diätpillen-Überdosis
    Studentin „verbrennt innerlich“
    http://www.n-tv.de/panorama/Studentin-verbrennt-innerlich-article14954611.html

    Ich kann wirklich nicht genug davor warnen!!!