Nessie die Süßkartoffel

Alle Welt ist auf der Suche nach Nessie, und ausgerechnet ich, ICH (!!!) habe sie tatsächlich gefunden, wie das selbst geschossene Beitragsbild hier unten eindrücklich belegt. Dabei habe ich feststellen dürfen, dass es sich bei Nessie keineswegs um ein scheues Urzeitmonster handelt, sondern um eine ausgesprochen gesellige und mit göttlichem Humor reich gesegnete Süßkartoffel.

Nessie

Nessie

Die wahre Geschichte von Nessie

Ich begegnete Nessie dort, wo sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie ein Mensch zuvor gesucht hat, nämlich in der Gemüseabteilung eines Lebensmitteldiscounters. Zwar war ich durchaus gezielt auf der Suche nach Süßkartoffeln, da ich diese leckeren Vitamin- und Mineralgranaten für meine allseits beliebte Hähnchenpfanne verwenden wollte. Doch was ich dann in der Süßkartoffelkiste sah, war die absolute Härte. Selbst nach Batatenmaßstäben. Nessie guckte mich mit hoch erhobenem Köpfchen frech an und forderte mich unmittelbar dazu auf, sie mit zu mir nach Hause zu nehmen. Und während mir über das doch sehr spezielle Aussehen dieser Süßkartoffel noch der eine oder andere nicht jugendfreie Gedanke gekommen war, hatte mein Mann in dieser eigenwilligen Knolle sofort das Monster von Loch Ness höchstpersönlich erblickt. Da beschloss ich spontan, es bei dieser harmlosen Deutung zu belassen. Nur so viel: Wenn der gute Hermann Rorschach zu seiner Zeit schon die Süßkartoffel gekannt hätte, dann hätten die lustigen Tintenkleckse in seinem berühmt berüchtigten projektiven Testverfahren keine Wurst mehr vom Teller ziehen können

Darf man Nessie essen?

Süßkartoffeln sind der absolute Renner in der gesunden Küche. Prallvoll mit Vitaminen und Mineralien, superlecker und erstaunlich variabel in der Zubereitung. Süßkartoffeln kann man roh essen (sind nach meinem Geschmack eindeutig die besseren Karotten), in der Fritteuse zu Pommes verarbeiten oder ganz einfach kochen und backen. Dabei hat herzhaftes Süßkartoffelmus eindeutigen Suchtcharakter. Einfach die gekochten Süßkartoffeln zu Mus stampfen (das geht fast schon von alleine) und dieses Mus dann mit der gleichen Menge an Selleriemus (Sellerie dazu auch erst weichkochen) mixen. Salz, Pfeffer und noch ein wenig Olivenöl dazugeben, gut durchheben und sündhaft lecker genießen. Das ist übrigens auch eine tolle Alternative zu Kartoffelbrei  Aber ich schweife ab. Tschuldigung!

Zurück zu Nessie. Obwohl man Süßkartoffeln so erntefrisch wie nur irgend möglich verzehren sollte, habe ich es bislang noch nicht über mich bringen können, Nessie den Kopf abzuschneiden und sie anschließend in den Backofen zu schieben. Ich finde die exklusive Form dieser Knolle einfach zu genial, um sie schnöde zwischen meinen Zähnen zu zermalmen. Jeden Morgen begrüße ich Nessie in der Küche und habe sofort gute Laune. Dabei muss ich allerdings auch zugeben, dass sie schon langsam, aber sicher zu schrumpeln beginnt. Die Batate, nicht die Küche Lange wird das nicht mehr gutgehen. Überdies will ich auch nicht warten, bis Nessie womöglich Schimmel ansetzt oder damit beginnt, vor sich hin zu faulen. Das wäre zu schade. Ich möchte sie also letzten Endes schon ihrer eigentlichen Bestimmung zuführen, was in dem Fall dann doch wieder auf ein Ende im Backofen hinausläuft. Auf jeden Fall werde ich Nessie mit Andacht verspeisen. Und mit der notwendigen Ehrfurcht, die in diesem Falle geboten ist. Und, ich gestehe es ein, auch mit Genuss.

Sollte nach diesem Beitrag hier noch irgend jemand ernsthaft behaupten, er habe Nessie gesehen, so ist das eine fette Lüge. Es sei denn, meine Spaßbatate hätte noch irgendwo eine Zwillingsschwester

– Carina Collany –

Print Friendly, PDF & Email

Das könnte dich auch interessieren …