PsychoPuzzle: Wann gehen Sie auf die Hinterbeine?

PsychoPuzzle: Wann gehen Sie auf die Hinterbeine?Es ist schon interessant: Worüber sich der eine tierisch aufregt, das lässt einen anderen völlig kalt. Wovon dem einen sofort Hörner wachsen, da lächelt ein anderer bloß müde. Es muss also einen großen interpersonalen Unterschied hinsichtlich der „Aufreger-Qualitäten“ bestimmter Situationen und Ereignisse geben. Und wir alle werden von diesen intrinsischen Parametern in unserem Verhalten und Erleben gesteuert. Deshalb ist die Frage ziemlich spannend, was uns persönlich in Rage und in Wallung bringt, und wann für diese stark emotionale Reaktion welche Weichen in unserem bisherigen Leben gestellt wurden.

Wogegen setze ich mich zur Wehr – und warum?

Wenn Ihnen psychoanalytische Gedankengänge liegen, dann werden Sie die Wurzel aller Wehrhaftigkeiten in Ihrer frühen Kindheit und den damaligen dramatischen Geschehnissen suchen. Sollten Sie dagegen mehr verhaltenstheoretisch orientiert sein, so werden Sie für Ihre heutigen „Kampf-Knöpfe“ Lernerfahrungen aus Ihrer persönlichen Biographie verantwortlich machen. Anhänger des NeuroLinguistischen Programmierens (NLP) stellen wütend wehrhafte Reaktionen auf den Sockel falscher oder fehlerhafter Glaubenssätze. Und Persönlichkeitspsychologen betrachten die Bereitschaft zur aktiven Wehrhaftigkeit als eine von vielen stabilen Charaktereigenschaften, in denen sich Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker und Melancholiker * nun einmal genuin unterscheiden.

* Ja ja, ich weiß, diese Einteilung ist schon etwas in die Jahre gekommen. Aber ich mag sie trotzdem gern, weil sie auch (oder gerade?) heute noch so schön anschaulich ist 😉

An dieser Stelle könnte man noch viele psychologische Erklärungsansätze dazu bemühen, warum der eine, tierisch angefressen über die Daten-Sammelwut diverser Groß- oder Kleinmächte, wild entschlossen auf die Barrikaden geht, während sein Nachbar mit maximalem Desinteresse „mir doch egal“ in seine Denkblase schreibt. Doch mit blutleerem Theoretisieren kommen wir hier nicht weiter. Und deshalb meine Frage an Sie:

Was macht Sie persönlich so wütend, dass Sie sich lautstark dagegen erheben?

Ist es Ungerechtigkeit? Ignoranz? Dummheit? Frechheit? Kaltschnäuzigkeit? Bosheit? Arroganz? Gleichgültigkeit? Überheblichkeit? Zerstörungswut? Respektlosigkeit? Bevormundung? Freiheitsbeschneidung? Grausamkeit? Was fehlt Ihnen noch in dieser Aufzählung, was könnten Sie für sich persönlich streichen? Mit welchen dieser schädigenden Umstände haben Sie schon Ihre Erfahrungen sammeln müssen, und was haben Sie daraus für Ihr weiteres Leben mitgenommen?

Diese Fragen können und sollen nur Sie ganz alleine für sich beantworten. Und wenn Sie dieser Thematik mal in einer stillen Stunde nachspüren, werden Sie rasch merken, dass Sie hier sehr viel über sich erfahren können. Zum Glück völlig unabhängig von tradierten Lehrmeinungen oder wissenschaftlichen Paradigmen.

– Carina Collany –

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Eine Antwort

  1. Anonym sagt:

    Ich sag Euch, was mich echt zum Tier macht: Meldungen wie diese hier:

    Brasilianische Teenager wollten Obdachlosen lebendig begraben

    http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Gesellschaft/Kriminalitaet/News/93494.php

    Diese ekelhaften Kreaturen, die hier einen friedlichen wehrlosen Menschen „just for fun“ zu Tode quälen wollten, nur um ihrer eigenen bohrenden Langeweile für ein paar sadistisch gepimpte Augenblicke zu entkommen, würde ich mit Genuss eigenhändig totschlagen. Ganz egal, wie lange sie schon diesen Planeten mit Füßen treten.