Robo Tripping – High durch Hustenstiller

robotManche Arzneimittel sind verschreibungspflichtig, manche nicht. Bei jenen Medikamenten, die sich verantwortungsvolle Menschen ohne Rezept in der Apotheke kaufen können, muss also darauf vertraut werden, dass die individuelle Anwendung sehr gewissenhaft nach den Vorgaben des Beipackzettels oder des Apothekers erfolgt. Denn andernfalls kann auch rezeptfrei erhältliche Medizin großen Schaden anrichten.

Nun gibt es aber jene Zeitgenossen, die es ganz zielgerichtet darauf abgesehen haben, sich mit völlig legal käuflichen Apothekenprodukten – und unter Missachtung jeder Gefahr – mithilfe der bekannten Risiken und Nebenwirkungen in veränderte Bewusstseinszustände zu katapultieren. Und das funktioniert auch ganz hervorragend, so lange es dem Anwender komplett wumpe ist, ob sich Leber und Nieren gleich zusammen mit dem gegrillten Hirnschmalz verabschieden. Ein Beispiel für dieses absolut unverantwortliche Zocken mit dem eigenen Leben trägt den Namen

Robo Tripping

und erfreut sich bei mental eher schlicht gestrickten Gemütern allergrößter Beliebtheit. Denn für den Kick für den Augenblick braucht es lediglich einen verschreibungsfreien Hustenstiller und etwas Hochprozentiges zum Runterspülen.

Wie funktioniert das?

Gegen quälenden Reizhusten (so genannten unproduktiven Husten) hat sich eine Substanz namens „Dextromethorphan“ hervorragend bewährt. Darum findet sich dieser Wirkstoff in zahlreichen frei verkäuflichen Arzneimitteln zur Selbstmedikation bei hartnäckigem Hustenreiz. Da Dextromethorphan aber zur großen Gruppe der Opiate zählt, kann eine Überdosierung sehr schnell zu Halluzinationen und Orientierungsverlust führen. Wer dann die missbrauchte Husten-Arznei noch mit einem großzügig bemessenen Schnaps runterspült (wovor der „Waschzettel“ mit gutem Grund eindringlich warnt!) boostet das Opiat noch zusätzlich. So sorgt ein frei verkäufliches Hustenmittel in gefährlicher Kombination mit frei verfügbarem Alkohol für ein High, dem immer mehr Menschen verfallen. Wobei sich natürlich die stets experimentierfreudige Jugend zunehmend auf diese absolut legale Umgehung des Betäubungsmittelgesetzes einschießt. Das macht Robo Tripping sowohl für das Individuum als auch für die Volksgesundheit enorm gefährlich.

Robo Tripping in da House 😉

Aufmerksame Leser werden sich jetzt vielleicht fragen, woher meine bemerkenswert intime Kenntnis solcher Geheimrezepturen kommt 😎 und dazu will ich herzlich gerne Stellung nehmen.

Wie hier und da schon angeklungen ist, bin ich ein leidenschaftlicher Fan von „Dr. House“. Und eben jener chronisch grantige Genius hatte es in Staffel 6, Folge 9 („Selig sind die geistig Armen„) mit einem außergewöhnlichen Patienten zu tun, dessen lebensbedrohliche Symptomatik sich letzten Endes als Spätfolge von exzessivem Robo Tripping entpuppte. Da muss man schon ein

Dr. Gregory House

Dr. Gregory House

begnadeter Diagnostiker sein, um dergleichen treffsicher in Betracht ziehen zu können. Denn außer Hustensaft im Kühlschrank und einer halb leeren Flasche Schnaps hinter dem Lüftungsgitter gab es keine weiteren Anhaltspunkte 😛 und so wurde mein privates medizinisches Fachwissen um eine weitere bemerkenswerte Komponente erweitert.

Danke, Greg 😀 ich schulde Dir was!

Da soll noch einer sagen, dass Fernsehkonsum nicht zur Fortbildung beitragen könnte 😆

– Carina Collany –

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Eine Antwort

  1. Dorit sagt:

    Wick Medinait – jetzt wird mir doch so einiges klar 😛

    Hast kein Haschisch Du parat,
    gönn Dir doch nen Silomat! *muahahahaha*