Wildpflanzen als alternative Energielieferanten

Foto: tonytextures.de

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Erschreckend viele Menschen auf unserer Erde haben wenig bis gar nichts zu essen. Im Angesicht dieses Welthungers und dieser vital bedrohlichen Not erscheint es zunehmend wie zynischer Hohn, wenn hierzulande riesige Ackerflächen voller Mais, Raps und Gerste einzig und allein der Erzeugung von Biogas statt der Sättigung darbender Menschen gewidmet sind. Muss das denn wirklich sein, dass diese wertvollen natürlichen Lebensmittel in dieser zutiefst dekadenten Art und Weise zweckentfremdet und verschwendet werden, statt ihrer eigentlichen nährenden Aufgabe zu dienen? Können da wirklich keine sensiblen, taktvollen und zugleich umweltverträglichen Alternativen gefunden werden, mit denen am Ende wirklich jeder gewinnt? Doch, natürlich da geht was. Und zwar, man lese und staune: mit heimischen Wildpflanzen!

Von A wie Alant bis W wie Wegwarte

Die Viernheimer Landwirte Günther Wolk, Thomas Weidner und Michael Hoock sind energisch zur guten Tat geschritten, und wollen mit heimischen Wildpflanzen statt mit kostbaren Lebensmitteln den immensen Energiebedarf unserer hochtechnisierten Kultur decken helfen. Dazu pflanzen sie statt Mais, Raps und Gerste eine wilde kunterbunte Mischung aus 22 heimischen Wildpflanzen an, welche sich für die Produktion von Biogas als erfreulich ertragreich erwiesen hat. Die 22 Pflanzen-Stars auf der Biogas-Besetzungsliste (für Fachkundige: Samenmischung BG 90) heißen Eibisch, Färberkamille, Beifuß, schwarze Flockenblume, Wegwarte, wilde Möhre, wilde Karde, Natternkopf, Fenchel, Alant, Rosenmalve, Futtermalve, wilde Malve, Luzerne, weißer Steinklee einjährig und 2-jährig, gelber Steinklee, Esparsette, Färber-Wau, rote Lichtnelke, Rainfarn und Königskerze. Dazu noch ein wenig Sojaschrot als freundliches Füllmittel, und schon kann das wilde Wachstum im ökologisch und ökonomisch sinnvollen Dienste der Energieversorgung losgehen.

Die Vorteile

dieses wildpflanzigen Wagnisses sind erstaunlich mannigfach. Neben dem eigentlichen Hauptanliegen, dem respektvollen Umgang mit kostbaren Nahrungsmitteln, wären die folgenden interessanten Punkte zu benennen:

  • Die Wildpflanzen brauchen, im Vergleich mit Mais, Raps und Gerste, wesentlich weniger Pflanzenschutzmittel
  • und wesentlich geringere menschliche Fürsorge, sprich landwirtschaftlichen Arbeitsaufwand.
  • Wenn die Wildpflanzen grünen und blühen, bieten sie Spaziergängern und Radlern einen traumhaft schönen Anblick
  • und herrliche Düfte zum Genießen und Entspannen.
  • Viele nützliche Tiere erhalten in dieser fast naturbelassenen Wildpflanzenfläche neuen artgerechten Lebensraum.
  • Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wird umweltverträglich verringert.

Wenn dieses gute Beispiel Schule macht, dann könnten nicht nur im Märchen „Sieben auf einen Streich“ erledigt werden. Und wenn Sie jetzt mehr und Genaueres zum Thema wissen wollen, dann werden Sie hier sofort fündig:

Wenn Steinklee und Malve die Wohnung heizen

– Carina Collany –

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Eine Antwort

  1. Rolf Minder sagt:

    Erschreckend viele Menschen haben wenig zu essen,Richtig, liegt aber auch der Vermehrung wie die Karnikel.Die Auswanderungswellen Europas nach USA,Canada,Australien etc.wahren vorallem wegen der Geburtenexplosion Ende 19/anfangs 20 Jahrhundert.Unter anderem die Kirchen hatten den Verkauf von Kondomen verhindert.Sterilisationen wurden von den selben Kreisen hintertrieben(Vor der französichen Revulation wurden schon Bauern,Leibeigene der Gutsbesetzer sterilisiert.Nachzulesen im Verhütungsmuseum Wien.)