GASTBEITRAG: Toyota Prius – Vom Außenseiter zum Verkaufsschlager
Als der Toyota Prius 1997 als erster Serienhybride das Licht der Öffentlichkeit erblickte, bescheinigten ihm Experten und Marktkenner nur wenig Verkaufspotenzial. Sicherlich, die Technologie war zukunftsorientiert, der Antrieb eine innovative Notwendigkeit auf dem Weg zur automobilen Energiewende. Doch mit einem Startpreis von 44.400 DM schien der hybride Prius bei seiner Einführung einen ausweglosen Kampf gegen etablierte und günstige Kompakt-Verbrenner wie den Ford Focus oder den VW Golf zu führen.
Heute dominiert Toyota das Segment der gemischtbetriebenen Pkw mit großem Abstand. Gemeinsam mit seinen Geschwistermodellen Yaris, Auris und den Hybrid-Autos der Konzerntochter Lexus machen Prius und Co. hierzulande erstaunliche 70 Prozent des Marktvolumens aus. Von insgesamt rund 21.000 Hybrid-Fahrzeugen, die im vergangenen Jahr deutschlandweit abgesetzt werden konnten, lieferte Toyota allein 15.000 Stück.
Einer der Sparsamsten seiner Klasse
Mit einem Normverbrauch von lediglich 3,9 Litern auf 100 Kilometer ist der Toyota Prius eine der sparsamsten Kompaktklassen am Markt. Nicht umsonst belegt die aktuelle Modellgeneration im diesjährigen Sparsamkeits-Ranking des Verkehrsclubs Deutschland (VCD Umweltliste 2013) Rang drei. Sein 1,8-Liter-Viertakter leistet dabei trotzdem beachtliche 73 kW (99 PS), in Kombination mit dem 60-kW-Elektroaggregat ergibt sich eine Systemleistung von rund 136 PS. Ein wichtiger Bestandteil dieses Öko-Konzepts sind auch die Reifen. So verbaut Toyota ab Werk auf all seinen Hybridmodellen entweder den Hankook S1 Evo oder das Dunlop-Modell SP Sport Maxx RT. Beide Fabrikate sind Sportreifen, die trotz ihrer Anleihen aus dem Motorsport auf eine hohe Laufleistung (und damit auf einen geringen Spritverbrauch) optimiert sind. Gerade dieser gelungene Spagat zwischen hohem Grip und niedrigem Rollwiderstand ist es, welcher im Reifensegment der sportlichen Serienfahrzeuge die Premiumreifen von Herstellern wie Michelin, Dunlop oder Bridgestone von den Modellen günstiger Fernost-Anbieter unterscheidet.
Auch der Fahrer kann auf die Balance zwischen Sparsamkeit und Performance einen direkten Einfluss nehmen. Über einen Touchscreen im Bereich der Mittelkonsole lassen sich vier verschiedene Fahrmodi einstellen (Electro, Standard, Eco und Power). Zudem ist das Toyota-Touch-System auch die Schnittstelle für alle Infotainment-Anwendungen und zahlreiche weitere Fahrzeug-Funktionen.
Neuer Prius kommt im nächsten Jahr
Inzwischen ist der Prius auch als Plug-in-Variante und als Van (Prius+) erhältlich. Auch die vierte Modellgeneration steht bereits in den Startlöchern. Rund 50 Kilogramm soll die neue Version abgespeckt haben. Hauptverantwortlich ist der verbesserte Lithium-Ionen-Akku, der deutlich weniger wiegt und trotzdem für eine wesentlich höhere Reichweite sorgen soll.
Weltpremiere wird der neue Kompakt-Hybride voraussichtlich auf der Detroit Motor Show (NAIAS, 13. bis 26. Januar 2014) feiern, den Marktstart können wir wohl gegen Ende des kommenden Jahres oder Anfang 2015 erwarten. Dann wird mit dem Toyota FCV auch der erste firmeneigene Brennstoffzellen-Pkw des japanischen Automobilgiganten in Serie gehen. Der Marktpräsenz der Hybridmodelle dürfte dies allerdings keinen Abbruch tun – ganz im Gegenteil: Bis 2015 möchte Toyota voraussichtlich zehn weitere hybridbetriebene Pkw auf den Markt bringen. Das größte Stück dieses antriebsgemischten Umsatzkuchens wird dabei wohl auch weiterhin auf die Erfolgsmodelle Auris, Yaris und Prius entfallen.
Ich möchte mich hier persönlich für diesen ausgesprochen gelungenen Gastbeitrag ganz herzlich bedanken. Fans vom WUNDERBLOG wissen ja schon lange, wie sehr ich auf den Toyota Prius abfahre 😉 und dass ich diesem coolen Schlitten sogar schon ein viel beachtetes Gedicht gewidmet habe, nämlich die „Ode an den Toyota Prius“:
https://wunderblog.daniel-deppe.de/ode-an-den-toyota-prius
Mit automotiv hybridisierter Begeisterung 😎
C.C.