Hauthunger – Berührungsmangel macht aggressiv und krank

Hauthunger

Hauthunger

Hauthunger hat viele Namen. Man findet dieses traurige Phänomen im Netz beispielsweise unter den Suchbegriffen „skin starvation„, „skin hunger„, „touch starvation„, „touch deprivation“ oder schlicht und ergreifend „Mangel an Berührung„.

Die völlig nutzlosen Kontaktverbote unter der Corona-Schreckensherrschaft einer skrupellosen, menschenverachtenden und profitorientierten Polit-Diktatur haben das Problem des krank Werdens durch Berührungsmangel durch sämtliche Altersschichten hindurch massiv verschärft. Insbesondere ältere Menschen, die ohnehin schon unter verarmten Sozialkontakten zu leiden haben, waren von der kompletten Isolation extrem betroffen. Doch warum ist es so schlimm, wenn ein Mensch keine freundlichen Berührungen, keine liebevollen Umarmungen und keine „Fellpflege“ von Freunden oder Familienmitgliedern bekommt?

Freundliche Berührungen lassen die Glückshormone sprudeln

Schon ein aufrichtig freundliches Händeschütteln ist dazu geeignet, im Körper eine Hormonkaskade in Schwung zu bringen. Und je inniger und länger andauernd die Berührung, die Umarmung durch einen lieben Menschen ausfällt, desto mehr Glückshormone fluten den glücklich berührten Menschen. Wer jemals gesehen hat, wie frisch Verliebte Händchen halten oder eng umschlungen ihrer Wege gehen, der weiß, was das glückliche Lächeln auf die Gesichter der Berührten zaubert.

Weniger poetisch kann man sagen, dass durch die Berührungen das Bindungs- und Kuschelhormon Oxytozin ausgeschüttet wird. Dieses Oxytozin reduziert augenblicklich jeden empfundenen Stress (durch die Hemmung des Stresshormons Cortisol) und erhöht unmittelbar das Wohlbefinden. Der innerlich in Oxytozin badende Mensch wird sofort positiv gestimmt, entspannt sich, blickt vertrauensvoll und optimistisch auf und in die Welt und stärkt aktiv und angenehm alle seine erwünschten sozialen und freundschaftlichen Kontakte. Menschen im „Oxytozinrausch“ leben einfach glücklicher und entspannter und können alle Annehmlichkeiten (und auch Notwendigkeiten!) sozialen Miteinanders genießen.

Jetzt muss man das Blatt einfach nur umdrehen, um sofort zu erkennen, welche fatalen Folgen ein länger anhaltender Mangel an Berührungen hat. Denn wenn die lebenswichtigen Berührungen gegen Null tendieren, macht sich fataler Hauthunger breit. Menschen, die unter Hauthunger leiden, entwickeln krankheitswertige Störungen, die im Extremfall (wenn eine Depression entsteht) sogar in einen Suizid führen können. Doch woran merkt man, dass man von Hauthunger bedroht ist?

Hauthunger Checkliste: Sieben Alarmsignale dafür, gefährlich berührungsverarmt zu sein

  1. Aggressives Verhalten: Deutlich gesteigerte verbale und/oder körperliche Aggressivität, sichtbar durch den Hang, Schlägereien anzufangen oder extrem gefährliche und körpernahe Kampfsportarten (z.B. Kickboxen, Thaiboxen) zu praktizieren.
  2. Essstörungen: Entwicklung von Magersucht (Anorexie) oder von Bulimie (Ess-Brech-Sucht) oder von Esssucht (psychogene Adipositas).
  3. Deutlich erhöhtes Stressempfinden und Stresserleben: Hoher Cortisolspiegel im Blut, Bluthochdruck etc.
  4. Quälende Gefühle der Einsamkeit und des verlassen Seins: Betroffene duschen oder baden ungewöhnlich lange und möglichst heiß, mummeln sich unabhängig von herrschenden Temperaturen in Decken ein, kuscheln sich eng an Kissen, Stofftiere oder lebendige (Haus)tiere. Diese Ersatzhandlungen können auch am Ende dazu führen, die Berührungen durch andere Menschen abzulehnen und Sozialkontakte zu meiden. Diese Kontaktstörung führt oft zu…
  5. Psychischen Problemen und Erkrankungen, z.B. Depressionen, starken Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Angststörungen und extremem Rückzug von menschlichen Begegnungen oder Beziehungen. Betroffene verlieren die Fähigkeit, über ihre Gefühle zu sprechen und ihre Gefühle adäquat auszudrücken (Alexithymie).
  6. Störungen der Sexualfunktionen (Potenzprobleme), des Sexualerlebens (Frigidität) und des sexuellen Verlangens (Appetenzverlust).
  7. Beziehungs- und Bindungsunfähigkeit: Entwicklung starker Scheu (auch Kontaktscheu), übermäßige Beschäftigung mit sich selbst („innerlich und äußerlich genau wie auf einer einsamen Insel leben“), Ablehnung und Vermeidung intimer Beziehungen, gesteigertes Misstrauen gegenüber Allem und Jedem.

Hilfe bei Hauthunger – wie kann das Problem angegangen werden?

Wer alleine lebt, kann beispielsweise:

  • sich regelmäßig eine wohltuende Wellnessmassage von ausgebildeten Masseuren gönnen,
  • eine Knuddel-Therapie machen,
  • sich einer örtlichen Kuschelgruppe anschließen, Kuschelabende und/oder Kuschelparties besuchen oder
  • einen ganz persönlichen Kuschelfreund finden.

Ebenfalls hilfreich kann es sein,

  • sich selbst zu berühren,
  • kuschelige und bequeme Wohlfühl-Kleidung zu tragen,
  • sich ein „Schmusekissen“ zu gönnen (dafür ist man nie zu alt),
  • sich ein knuddeliges Haustier anzuschaffen oder
  • unter einer so genannten „Gewichtsdecke“ (Therapiedecke) zu schlafen.

Wer einen Partner hat, sollte diesen aktiv dazu ermutigen, deutlich mehr freundlichen und liebevollen Körperkontakt zu pflegen. Bevor es für die und in der Beziehung zu spät ist.

– Carina Collany –

Beitragsbild/Symbolfoto von lilartsy auf Unsplash

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