Krank auf Rezept – Ärzte vergiften Senioren

Foto: Daniel Deppe

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Sind Sie 65 oder mehr Jahre alt? Gehen Sie regelmäßig zu Ärzten? Und schlucken Sie immer artig die vielen Medikamente, die Ihnen der Onkel Doktor verschreibt? Dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie vom Weißkittel Ihrer Wahl systematisch vergiftet werden, bei satten 19 Prozent. Will heißen: Jeder fünfte Patient der Altersgruppe 65+ bekommt individuell höchst gefährliche Arzneimittel verordnet, die

  • für ältere Menschen absolut ungeeignet sind,
  • schwere Nebenwirkungen und/oder
  • schwere Wechselwirkungen erzeugen.

Wie kann das sein?

Ganz einfach: Ein alter (oder natürlich auch ein junger) Körper reagiert auf bestimmte medizinische Wirkstoffe oder Darreichungsformen ganz anders als ein Körper in den besten bzw. mittleren Lebensjahren. So ist der Stoffwechsel von Senioren längst nicht mehr so schnell, wie er früher mal war. Was dazu führt, dass bestimmte Wirkstoffe viel zu langsam, im Extremfall auch gar nicht mehr aufgenommen bzw. wieder abgebaut werden. Und wenn ein Medikament infolge dieser Tatsachen nicht richtig oder aber viel zu lange wirkt, dann kann der solcherart vergiftete ältere Mensch durch eine massiv gesteigerte Sturzgefahr, bedrohliche Leber- und Nierenschäden und auch durch gefährliche Magenblutungen vital bedroht sein.

Ja aber … wissen das die verordnenden Ärzte denn nicht?

Ob sie es schlicht und ergreifend nicht wissen, oder ob sie sich bei fügsamen alten Leuten nicht weiter darum scheren: Beide real absolut plausiblen Varianten sind gleichermaßen denkbar wie moralisch ekelerregend. Tatsache ist: Jedem Mediziner und auch jedem Patienten steht die sogenannte Priscus-Liste zur freien Einsichtnahme zur Verfügung. In dieser Liste sind derzeit (Stand: Oktober 2015) 83 Medikamente aufgeführt, die für Patienten ab dem 65. Lebensalter so richtig kritisch werden können. Darunter befinden sich u.a. Blutdrucksenker, Psychopharmaka und Schmerzmittel. Als „Zugabe“ enthält die Priscus-Liste sogar Empfehlungen für alternative Behandlungsmethoden, mit denen die gefährlichen Pillen gesund umgangen werden können. So könnte sich also jeder verantwortungsvolle Mediziner, wenn er es denn wirklich wollte, zum Wohl seiner älteren Patienten ganz gezielt informieren, und nach dem dadurch erworbenen Wissen handeln. Doch diesen Aufwand mögen ganz offensichtlich zahlreiche Ärzte nicht so wirklich betreiben. Wozu auch? Wird ja nicht extra vergütet. Und jeder Rentner, der früher stirbt, ist schließlich ein Segen für die Staatskasse. Klingt menschenverachtend und ist es auch, stimmt aber leider.

Mein dringender Rat an Sie

  1. Lesen Sie diesen Artikel hier sehr aufmerksam durch.
  2. Wenn Sie zur „Risikogruppe“ älterer Patienten gehören, die vom Arzt regelmäßig Medikamente verschrieben bekommen, dann machen Sie sich um Ihrer eigenen Gesundheit willen mit der Priscus-Liste sehr gründlich schlau, ob die Ihnen verordnete Arznei für Ihr Lebensalter überhaupt empfohlen ist. Und sollten Sie dann Ihren Arzt dabei ertappen, dass er Sie offensichtlich lieber tot als lebendig sieht, dann ziehen Sie daraus bitte Ihre (lebens)notwendigen Konsequenzen.
  3. Seien Sie bitte stets ein ebenso kritischer wie mündiger Patient. Dann leben Sie länger.

– Carina Collany –

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