5 Zimmer Küche Sarg – die Vampir-WG
(5 Zimmer Küche Sarg) Wie stellen Sie sich einen Vampir vor? Vielleicht als mondän schillerndes Luxusgeschöpf, mit unermesslichen Reichtümern und einer verwunschenen Burg gesegnet? Oder als hocherotischen Einzelgänger, der des Nächtens mit hypnotischer Ausstrahlung die allerschönsten Frauen mit zärtlichem Biss verführt? Tatsächlich ist nichts davon wahr. Denn wenn man vom Vampir unserer Zeit sowohl den Hollywood Weichzeichner als auch den romantisch verklärenden Zuckerguss entfernt, bleibt nichts weiter übrig als ein Mensch wie Du und ich. Nur mit dem Unterschied, dass wir (noch) leben, während der Vampir untot ist. Ansonsten plagen den ganz normalen Vampir ganz normale Probleme, wie in dem köstlich aberwitzig amüsanten Film
5 Zimmer Küche Sarg
höchst unterhaltsam und kurzweilig in Erfahrung gebracht werden kann:
„5 Zimmer Küche Sarg“ handelt von einer typischen Vampir-WG, in der Alt und Jung miteinander klarkommen müssen. Da geht es darum, wer den Abwasch zu erledigen hat, dieser Pflicht aber schon seit fünf Jahren nicht mehr nachgekommen ist. Oder wer unter der Treppe nicht gut genug Staub gesaugt hat. Oder ob es in Ordnung ist, auf dem guten Sofa einen Menschen zu beißen, ohne die blutige Sauerei hinterher wieder ordentlich wegzuputzen. Oder ob ein Mitbewohner, der schon über 8000 Lenze zählt, noch persönlich an WG-Besprechungen teilnehmen muss. All solche üblichen Sachen eben.
Zudem wird deutlich, dass auch Vampire so ihre ganz eigenen Probleme haben. Es ist ja schon klasse, nicht mehr zu altern und fliegen zu können. Doch gleichzeitig kann man sich auch nie mehr mit Freunden zum Mittagessen in einem sonnendurchfluteten Biergarten verabreden, traumhaft schönen Silberschmuck tragen oder einfach nur mal ne Portion Fritten verputzen. Dazu kommt noch der ständige abendliche Ärger mit den Werwölfen, die sich mit den Vampiren ungefähr so gut verstehen wie die Fans von Schalke und Dortmund. Und wenn man sich für den nächtlichen Party-Auftritt in der angesagten Disco so richtig schick in Schale schmeißen will, gibt es kein Spiegelbild, an dem man die Wirkung des gewählten Outfits ablesen könnte. Da kann man auch schon mal ins Grübeln kommen, ob man doch nicht lieber richtig tot wäre. Besonders dann, wenn man als hipper Szenegänger mitte Zwanzig in einen Vampir verwandelt wurde, der seinen älteren Kollegen erst mal den Umgang mit dem Internet beibringen muss.
Wenn ich an dieser Stelle noch mehr verraten würde, wäre eine Spoilerwarnung angezeigt. Das möchte ich aber nicht. Deswegen kann ich Ihnen allen nur dringend empfehlen, sich den Streifen „5 Zimmer Küche Sarg“ so bald wie möglich im Heimkino als Bu-ray Vergnügen zu gönnen. Sie werden sich dabei sicherlich außerordentlich erheitern.
Für mich ist „5 Zimmer Küche Sarg“ jedenfalls die beste Vampir-Doku, die ich jemals gesehen habe. Verpassen Sie das nicht!
– Carina Collany –
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