Polyphasischer Schlaf schenkt mehr wache Lebenszeit
Einen Großteil seines Lebens verbringt der Mensch im Schlaf. Und dieser Umstand stinkt vielen hochgradig unternehmungslustigen Leuten ganz gewaltig. Denn jede Stunde, die mit süßem seligem Schlummer dahingeht, fehlt dann auf der hellglockenwachen aktiven Agenda, und kommt leider auch nicht mehr zurück. Da verwundert es nicht, dass es zahlreiche Ansätze gibt, das natürliche Schlafbedürfnis auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Einer dieser Ansätze wird polyphasischer Schlaf genannt, und soll sogar schon dem legendären Leonardo da Vinci zu seiner unglaublichen Schaffenskraft und zu seinem unerschöpflichen Erfindungsreichtum verholfen haben.
Welche Schlaf-Wach-Rhythmen gibt es?
Wenn Sie nachts „am Stück“ durchschlafen und tagsüber ununterbrochen wach sind, dann gehören Sie zu der großen Gruppe der monophasischen Schläfer. Monophasisch deshalb, weil Sie nur eine Schlafphase und eine Wachphase miteinander abwechseln. Sollten Sie jedoch zusätzlich regelmäßig ein Mittagsschläfchen abhalten, dann gehören Sie zu der Kategorie der biphasischen Schläfer; hier gibt es neben dem nächtlichen Kernschlaf auch noch den täglichen Mittagsschlaf, und diese beiden Schlafphasen sind dann durch die jeweils anschließende Wachphase voneinander getrennt. So weit, so allgemein bekannt.
Nun ist es aber unter dem Einsatz purer Willenskraft auch möglich (und physiologisch sogar halbwegs vertretbar), den eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus noch weiter zu untergliedern. Weil man dann innerhalb von 24 Stunden jeweils auf mehr als zwei Schlaf- und Wachphasen kommt, wird so eine Rhythmus-Form als polyphasisch bezeichnet. Das kann im Extremfall dann dahin führen, dass der darauf trainierte Mensch lächerliche zwei Stunden (ja, nur noch zwei Stunden Schlaf!!!) auf sechs Schlafphasen zu je 20 Minuten Dauer verteilt, die dann von jeweils knapp vier Stunden Wachheit gefolgt werden. Auf diese Weise kann man ebenfalls seine insgesamt lebensnotwendigen sechs REM-Phasen zusammenbekommen, wenn auch nicht am Stück, sondern auf exakt getaktete Einzelanforderung. Der Lohn der Mühe: Mehr Zeit mit wachem Verstand. Die eiserne Disziplin, die dieses rigorose Runterkochen der Schlafdauer allerdings erfordert, kann sich bestimmt jeder bestens vorstellen, wenn auch wahrscheinlich mit gähnendem Grausen.
Wer es jetzt methodisch genauer wissen will, möge sich auf Wikipedia den Artikel
reinziehen, oder sich alles in Wort und Bild von der Tube erklären lassen:
Polyphasischer Schlaf (Uberman)
Für mich persönlich wäre das polyphasische Schlafen nichts, weil ich zum einen sehr gerne lange schlafe, und zum anderen keine Freundin allzu rigider Stundenpläne bin. Doch bei Ihnen kann der Fall ja völlig anders liegen. Wenn für Sie ein maximaler Zugewinn an lebendiger Wachzeit wichtiger ist, als sämtliche Anstrengungen des polyphasischen Schlafens lästig fallen, dann könnte ich Ihnen womöglich gerade den Schlüssel zu einem ganz neuen Lebensgefühl in die Hand gelegt haben 😉
– Carina Collany –
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