Verschlagwortet: Cotard-Syndrom

Cotard-Syndrom: Untot wider Willen

Ein aus dem Takt geratenes Gehirn kann seinem Besitzer die abenteuerlichsten Sachen vorgaukeln. Sobald die sensible Hirnchemie auf Abwegen wandelt, oder die grauen Zellen durch strukturelle Schäden ihre normale Funktionalität verlieren, geraten die Betroffenen in groteske bis surreale Erlebniszustände. Ein in dieser Hinsicht besonders vernichtendes Krankheitsbild ist das Cotard-Syndrom welches den Patienten die unverbrüchliche Überzeugung vermittelt, tot zu sein. Seinen Namen erhielt dieser quälende psychische Ausnahmezustand von dem französischen Arzt Jules Cotard, der im Jahre 1880 erstmalig den Fall einer erkrankten Patientin vorstellte. Die Frau war in felsenfestem Wahn davon überzeugt, nur noch als verwesender Leichnam, also nach neuer Diktion...