Türkische Delikatessen
Zu meines Mannes und meiner eigenen großen Freude hat in unserem Einzugsbereich kürzlich ein türkischer Supermarkt eröffnet. Eine wahre Oase für experimentierfreudige Genießer, das kann ich Ihnen ganz ehrlich sagen!
Schon im Eingangsbereich wird man von herrlich duftenden frischen Kräutern wie Minze und Koriander empfangen. An der extrem sauberen und penibel gepflegten Frischetheke liegen derart appetitliche Fleischangebote in der Auslage, dass man fast schon lustvoll in die noch rohen Stücke reinbeißen möchte. Und für mich als Liebhaberin von Oliven und (Frisch)Käseprodukten weist ein wahrhaft paradiesisches Angebot den Weg in das wahre Schlaraffenland. Mit einem Wort: LECKER!
Natürlich kommen hier auch Freunde exotischer Gewürze voll auf ihre Kosten. Was hier ganz selbstverständlich in verschiedensten Packungsgrößen im Regal feilgeboten wird, kennen viele Mitarbeiter in deutschen Supermärkten noch nicht einmal vom HörenSagen. Staunend stehe ich vor aromatischen Pülverchen und gemörserten Kräutlein in sämtlichen Farben eines Indian Summer, und weder kann noch will ich mich von dieser verheißungsvollen Opulenz lösen, ehe ich nicht alles in lustvoller Ehrfurcht bestaunt habe.
Auch und gerade für Veganer ist dieser türkische Supermarkt die Erfüllung aller lukullischen Gebete. Denn die Auswahl an hochwertigen Hülsenfrüchten, Nüssen und rein pflanzlichen Knabbereien ist riesig. Die schlichte Frage, welche Sorte Linsen es denn sein darf, kann hier schon einen langwierigen Entscheidungsprozess einleiten. Und alleine die zum Vernaschen lecker aufbereiteten Sonnenblumenkerne füllen ein eigenes großzügig bemessenes Regal. Wer hier nicht vor fleischlosem Gourmet-Glück schreit, dem kann ich auch nicht mehr helfen 😉
Mein Lieblingsrezept aus türkischen Zutaten
Wenn mein Mann und ich vom genüsslich zelebrierten Einkauf bei unserem Türken *RESPEKT* zurückkommen, dann haben wir alles für ein wahrhaft königliches Sonntagsessen beisammen. Und das hat den verführerischen Namen
Marinierter Rinderbraten an Minz-Gurkensalat
Dazu brauchen Sie:
– Rinderbraten
– Olivenöl
– Köfte baharati (Gewürzmischung, bestehend aus Paprika, Cumin, Koriander, Chilipulver, Pfeffer, Piment und Knoblauch)
– Salatgurken
– Joghurt mit einer Fettgehaltsstufe irgendwo zwischen naturbelassen und 8% Fett
– Nane (getrocknete und fein geriebene Pfefferminze)
– Zwiebeln
– Salz, Pfeffer, Küchenwein
– Bratschlauch
– Sättigungsbeilage nach Wahl und Wunsch (z.B. Salzkartoffeln)
Und so geht es:
Rühren Sie aus reichlich Köfte baharati und Olivenöl eine möglichst dickflüssige Marinade an. Damit bestreichen Sie höchst großzügig den rohen Rinderbraten. Der muss jetzt in einem gut geschlossenen Gefäß im Kühlschrank mindestens einen Tag und eine Nacht mit der Marinade Hochzeit halten.
Ist dann endlich Bratentag 😉 kommt das marinierte Fleisch samt Marinadenresten in einen passend zugeschnittenen Bratenschlauch. Das Fleisch wird im Schlauch mit frischen Zwiebelscheiben üppig belegt. Als notwendige Flüssigkeit wird Küchenwein dazu gegeben. Jetzt Schlauch zubinden und ab in den Backofen. Wie lange und wie heiß es beim braten des Bratens zugeht, richtet sich nach der Art Ihres Backofens und nach der Dicke des Bratenstücks. Da müssen Sie entweder Ihre eigenen Erfahrungswerte oder zielführende Hinweise von internetten Kochportalen zu Hilfe nehmen 😉
Während es im Backofen heiß hergeht, bereiten Sie die von Ihnen gewünschte Sättigungsbeilage vor. Salz- oder andere Kartoffeln, Reis, Nudeln – was auch immer. Manchem schmeckt auch einfach eine gute Scheibe frisches Brot zum Braten. Lassen Sie doch einfach Ihren Bauch darüber entscheiden, was ihm zum Braten am Besten munden würde.
Unverzichtbar ist allerdings der Minz-Gurkensalat 😎
Schälen und würfeln Sie die Salatgurke(n). Mixen Sie aus dem Joghurt, der Nane sowie einer Prise Salz und Pfeffer die PfefferminzJoghurtSalatsauce. Bitte diese Sauce so lange abschmecken, bis sie Ihren Geschmack perfekt trifft. Dann kommen die gewürfelten Gurkenstücke hinein. Kräftig unterheben und ziehen lassen, bis der Braten auf die Teller kann. Vor dem Servieren nochmals durchrühren, damit sich das inzwischen ausgeschwitzte Gurkenwasser sanft und sämig mit der Sauce verbinden kann.
So. Jetzt muss ich selbst erst mal eine Kleinigkeit essen. Ich habe mich nämlich gerade ziemlich hungrig geschrieben 😛
Da gehe ich doch gleich mal in die Küche. Dort lachen mich Yagli Sele Siyah Zeytin (schwarze Oliven mit Stein) und Kasar Peyniri (Reiterkäse) verführerisch schmackhaft an. Noch einen Schluck Küchenwein dazu, und man könnte sich einigen 😆
Das Leben ist schön!
– Carina Collany –
Neueste Kommentare