Selbstständigkeit – Mit Dienen verdienen

dienenSie möchten raus aus Ihrer mickrig bezahlten sozialversicherungspflichtig angestellten Tretmühle und rein in die unternehmerische Selbstständigkeit? Dazu kann man nur gratulieren. Denn der deutsche Arbeitsmarkt ist derzeit nicht gerade das, was man sich als aufrichtig bemühter Jobsucher wirklich wünscht.

Selbstverständlich kann man nicht mal eben so eine Firma gründen und fortan vergnügt und unbesorgt an den Fleischtöpfen Ägyptens sitzen. In unserem schwarzrotgoldenen Vorschriften-Irrgarten wirft einem nämlich gleich eine ganze Herde wiehernder Amtsschimmel einen Wald voller Stöcke zwischen die Speichen. Und selbst wenn der energisch agierende engagierte Neugründer den bundesdeutschen Paragraphendschungel lebend wieder verlassen würde, so müsste er immer noch a) eine belastbare, resiliente und erfolgsaffine Persönlichkeitsstruktur ähnlich einem Sturmfeuerzeug vorweisen können und b) eine allseits tragfähige und wetterfeste Geschäftsidee im visionären Blick haben.

Um Punkt b) kümmern wir uns jetzt, hier und heute. Und das aus der wiederentdeckten Sichtweise, die das Zitat eines mir leider unbekannten Verfassers sehr treffend auf den Punkt bringt:

Dienen kommt vor Verdienen

Klingt irgendwie erst mal seltsam, nicht wahr? Das kommt daher, dass der Begriff des „dienens“ in unserer Gesellschaft einen schlechten Beigeschmack hat. Wer dienen muss, ist ein armer Hund, eine bedauernswerte Randgestalt gesellschaftlicher Prosperität, ein niederes Epsilon-Tier. Doch wenn man mal ohne Vorurteilszaumzeug hinter diesen tradierten hochherrschaftlichen Schwachsinn guckt, dann wird schnell klar, dass es all die Dienerinnen und Diener sind, die die Welt drehen, und sonst niemand. Diejenigen, die dienen, erfüllen nämlich mit Fach- und Sachkunde sämtliche Wünsche und Bedürfnisse derer, die sich einen Dienenden leisten können. Wohl dem Menschen, der gute und freundliche Diener hat. Ohne diese dienstbaren guten Geister, die Wünsche von den Augen ablesen und anschließend oft auch wahr werden lassen können, gäbe es auf Erden weder Prosperität noch Sicherheit. Personen, die lieb gewonnene Diener haben, wissen, genießen und wertschätzen diesen Tatbestand. Und wenn wir jetzt das Wort „Diener“ durch „Dienstleister“ ersetzen, dann haben wir die hier angestrebte Denkfigur schon halb durch. Denn Dienstleister, die ihre Kunden restlos zufrieden stellen und somit glücklich machen können, haben sich ihren guten Verdienst buchstäblich redlich verdient, und alle Beteiligten sind win-win-happy.

Wie finde ich raus, womit ich dienend verdiene?

Marketingleute segmentieren diese Frage in a) das Problem, b) die Lösung und c) das Angebot. Neugründer in freudiger Aufbruchstimmung würden es wahrscheinlich etwas ausführlicher und auch etwas menschlicher beleuchten wollen:

1) Was plagt meine Zielgruppe ganz fürchterlich? Welche dringenden Probleme und nagenden Schmerzen machen ihnen zu schaffen? Was ist für die Menschen, die ich erreichen will, ein drangvolles Dilemma, aus dem händeringend befreiende Auswege gesucht werden? Welchem Missstand gilt es, dauerhaft und sicher zu entkommen?

2) Was wünscht sich meine Zielgruppe vom tiefen Grunde ihres Herzens? Welche mehr oder weniger geheimen Wünsche, Träume und Lustphantasien sind die starken Motoren der Motivbildung? Wofür würden meine Kunden (fast?) alles tun, wenn ich es ihnen beschaffen, vermitteln oder herstellen könnte? Was wäre die Erfüllung allen Hoffens, Sehnens und Strebens, das meine Zielgruppe bewusst oder unbewusst umtreibt?

3) Wie kann ich es als seriöser und zugewandter Dienstleister tatsächlich, wahrhaftig, echt und ehrlich bewerkstelligen, dass sich die quälenden Nöte meiner Kunden in erleichterte Zufriedenheit und erfüllte Lebenslust wandeln? Wie kann ich meiner Zielgruppe den Zugang zu dem, was sie heiß ersehnen und erflehen, freundlich freilegen?

Können Sie diese Fragen stimmig beantworten?

Und wenn Sie das können, dann beleuchten Sie bitte anschließend die notwendigen Folgekriterien:

1) Sind Sie, Hand aufs Herz, willens, fähig und in der Lage, Ihren Kunden mit Freuden und mit Leichtigkeit das zu geben, wonach sie lechzen?

2) Ist Ihre Zielgruppe ausreichend solvent und zuverlässig genug, um Ihnen Ihren angestrebten Energieausgleich (das dürfen Sie auch gerne Honorar nennen 😉 ) binnen Zahlungsfrist ungemahnt und ohne Forderungsmanagement zukommen zu lassen?

3) Wäre Ihr künftiges Leben als Dienstleister mit Ihren individuellen Wertvorstellungen und mit Ihren finanziellen und sozialen Lebensbedürfnissen dauerhaft vereinbar?

Sollten hier alle Signale auf Grün stehen, dann werden Sie schon bald mit spielerischer Leichtigkeit dienend verdienen. Ohne deswegen servil katzbuckeln zu müssen.

– Carina Collany –

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3 Antworten

  1. Milla sagt:

    Kurze Frage an den Webmaster:
    Was hat dieser Beitrag in der Rubrik Auto und Co.
    verloren?
    Das kapier ich jetzt grad nich 😯

  2. Daniel Deppe sagt:

    Öhm… nichts 🙂
    Schon geändert!

  3. Milla sagt:

    Klasse, Danke! 🙂 Ich hab nämlich schon gedacht, ich hätte da was nich mitbekommen 😉