Nahtlose Endlosschals mit der Karabinerhaken-Technik

Nahtlose Endlosschals mit der Karabinerhaken-Technik

Nahtlose Endlosschals mit der Karabinerhaken-Technik

Vor einigen Wochen habe ich für mich die freizeitlichen Freuden des Strickens wieder entdeckt. Es bereitet mir große Freude, in gut sortierten schnuckeligen kleinen Wollgeschäften meine Phantasien fliegen und flauschige Strickgarnträume Wirklichkeit werden zu lassen. Da ich allerdings bei der ganzen Sache nur Spaß und keinen Stress haben will, lasse ich meine Bambusnadeln grundsätzlich nach zwei Grundprinzipien klappern:

1) Es darf nicht kompliziert werden oder in Arbeit ausarten.
2) Schöne Ergebnisse wollen schnell gesehen werden.

Diese meine persönlichen Woll-Lust-Prinzipien ziehen wiederum zwei praxisorientierte Ableitungen nach sich:

1) Ich stricke bevorzugt Schals mit simplen Strukturmustern, die auf beiden Seiten das gleiche Maschenbild erzeugen, und die sich der Schönheit und der Magie des sich visuell entwickelnden Effektgarns dezent unterordnen.

2) Ich stricke nur mit Rund- oder Jackenstricknadeln ab Größe 7 aufwärts.

Zu meinen Favoriten sowohl in der Produktion als auch im modischen Straßeneinsatz zählen Endlosschals. Das sind sehr, seeeeeeehr lange Schals, die schließlich an Anfang und Ende an den Schmalkanten zusammengenäht werden, damit sie eine Art ausladenden Wollring ergeben. Den kann man sich dann über den Kopf so oft um den Hals wickeln, wie es vom Umfang passt und lässig am Hals sitzt. Solche Endlosschals halten mollig warm, sehen super aus und kommen nie aus der Form. Mir als nicht allzu geübter Hobbystrickerin stellten sich beim Wandel eines Schals in einen Endlosschal allerdings immer die folgenden Schwierigkeiten in den Weg:

1) Anfangs- und Endkante des Schals wurden nie so wirklich exakt gleich lang, so dass ich beim Zusammennähen immer irgendwie schieben und ziehen musste, was immer irgendwie zu krummen Endergebnissen führte.

2) Die Naht stellte sich am Ende immer als relativ hart und hässlich dar; kein krönender Abschluss eines Endlosschals.

Kennen Sie das aus der eigenen Strickstube? Dann habe ich hier die ultimative Lösung des Problems: Den Karabinerkaken-Trick. Und der geht so:

– Besorgen Sie sich einen Karabinerhaken, der in der Farbe zur Hauptfarbe Ihres Schals passt, und dessen Länge in etwa der halben Länge der Schalkante entspricht. Karabinerhaken bekommen Sie in so gut wie allen Farben und Größen, und im Set nochmals etwas preisgünstiger als einzeln.

– Drücken Sie den Karabinerhaken auf und führen ihn in kleinen regelmäßigen Abständen immer links und rechts durch die Maschen der einen Schalkante. Wenn Sie damit fertig sind, sehen Sie die Schalkante sauber auf der einen Länge des Karabinerhakens aufgefädelt und kleine Falten werfend aufgerafft.

– Jetzt machen Sie das Gleiche mit der anderen Schalkante. Ab jetzt kann es etwas eng und knubbelig werden. Bewahren Sie Ruhe und machen Sie einfach weiter. Ist auch die zweite Schalkante aufgenommen, lassen Sie den Karabinerhaken einfach wieder zuschnappen. Fertig ist der Endlosschal!

Die Vorteile:

– Kleine Längenabweichungen der beiden Schalkanten werden völlig irrelevant.

– Die Karabinerhaken-Verbindungsstelle mit der aufwändigen Raffung wird automatisch zu einem schicken und trendigen modischen Hingucker, der sich nicht mehr verschämt im Nacken verstecken muss.

– Sollte der Endlosschal eines Tages wieder „ganz normal“ benutzt werden wollen, ist der Karabinerhaken schnell rausgenommen, und die Kanten können wieder frei im Wind baumeln.

Probieren Sie es doch einfach mal aus! Dann werden auch Sie wahrscheinlich für einen Endlosschal nie mehr zur Nähnadel greifen wollen.

– Carina Collany –

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