Besserwisserkunden – rette sich, wer kann!
Besserwisserkunden sind für jeden Anbieter und für jeden Diensteister eine fürchterliche Plage. Mit dieser unverbrüchlich von sich selbst überzeugten Spezies haben es die einen Unternehmer mehr und die anderen Unternehmer weniger zu tun. Seltener trifft man den typischen Besserwisserkunden dort an, wo er davon ausgehen muss, dass sein Auftragnehmer unveröffentlichtes Herrschaftswissen oder anderweitig unzugängliches Know How in geheimbündlerischer Manier anwendet. So würde beispielsweise einem Konditor nur selten vorgeschrieben, welchen Sahnezusatz er für eine Torte zu verwenden hat. Oder einem Neurochirurgen, ob er bei einer komplizierten Gehirnoperation lieber das 10-Klingen-Skalpell oder das 11-Klingen-Skalpell im Rahmen der Schädelschraubmethode benutzen sollte. Bei solchen hochprofessionellen Fragen halten sich Besserwisserkunden meist schamhaft bedeckt. Wenn es jedoch an scheinbar weniger professionell anspruchsvolle Themen geht, wo jeder meint, aufgrund (s)einer allgemein üblichen Lebenserfahrung irgendwie mitreden zu können, erheben die zu Recht gefürchteten
Besserwisserkunden
ihre grandios hochnäsigen Häupter, und stümpern mit fast schon wahnhaft elitärem Dünkel wie die pudelnackten Märchenkaiser fett in die Gegend. Unter dieser selbstherrlichen Verhaltensweise geborener Allround-Experten leiden insbesondere
- Psychologen (immerhin hatte ja jeder schon einmal so seine seelischen Momente, oder kennt zumindest persönlich jemanden, der irgendwie seltsam ist),
- Fotografen (geknipst und schnappgeschossen hat auch schon mal jeder irgendwie irgendwas),
- Grafikdesigner (einen Buntstift kann schließlich auch jeder halten) und
- Texter.
Texter werden durch Besserwisserkunden ganz besonders derbe gequält. Weil Besserwisserkunden der felsenfesten Überzeugung anhängen, dass das grundlegende Beherrschen der elementaren Kulturtechniken des Lesens und des Schreibens bereits eine hinreichende Grundlage für das Abfassen guter Texte darstellt. Darum würdigen Besserwisserkunden einen Textservice auch nicht als willkommenen und fachkompetenten Profi, sondern betrachten ihn eher wie einen lästigen Floh, dem man allenfalls beibringen kann, auf Kommando durch einen kleinen Reifen zu hüpfen. Und selbst bei etwas freundlicherer Betrachtungsweise ist auch der gestandenste Konzeptionist für den restlos vom eigenen Genius überzeugten Besserwisserkunden so etwas Ähnliches wie ein Äffchen, das Rollschuh fährt. Niedlich anzuschauen, aber im Grunde genommen flüssiger als flüssig, nämlich überflüssig.
Dem Besserwisserkunden ins Stammbuch geschrieben
Hallo, all Ihr hochwohlgeborenen Hirnfürsten und selbsternannten Weisen, die Ihr alles immer besser wisst – nehmt dies:
Das Abfassen von lesenswürdigen Texten, spannendem Content und attraktiven Beiträgen ist ein Handwerk, das sowohl literarische Begabung als auch eine Ausbildung verlangt. Für einen Texter, der wirklich was kann, reicht es wirklich nicht, das Alphabet auswendig aufsagen zu können, oder selbst schon einmal einen Brief geschrieben zu haben. Texten will buchstäblich gelernt sein. Das beinhaltet zum einen
- die fehlerfreie und trittsichere Beherrschung der Deutschen Sprache,
- literarisches, journalistisches und schriftstellerisches Talent sowie
- umfassende Kenntnisse in den Sparten der Wahrnehmungs-, Motivations- und Werbepsychologie.
Auch das Abfassen googelhüpfender SEO-Texte ist eine Meisterschaft, die nicht vom Himmel fällt.
Fazit
- Schlaue Kunden seriöser und zuverlässiger Textagenturen machen sich für einen kleinen Euro (und ohne zwingend notwendige Widerworte) die Erfahrung und den Kenntnisreichtum fachkundiger Texter zunutze.
- Sie lassen sich ergebnisoffen beraten und hören sich an, was ein echter Meister seines Faches anzumerken und vorzuschlagen hat.
- Dabei profitieren diese intelligenten Kunden zum einen von den intimen Sachkenntnissen und Berufserfahrungen erprobter und erfolgreicher Konzeptionisten, und können zum anderen noch etwas zum stets aktuellen Thema SEO & Co. dazulernen.
- So wird man auf Dauer wirklich schlauer und kann die eigenen Kompetenzen so ganz nebenbei clever erweitern.
Beratungsresistente Besserwisserkunden dagegen bleiben für immer und ewig in ihrem verknöcherten selbstbegrenzenden falschfarbigen Horizont eingesperrt und versauen sich durch ihre chronische durchfallsähnliche Klugscheißerei jede Chance auf Erfolg. Schade eigentlich. Andererseits: Hoch lebe der Darwinismus, was in diesem Fall den unausweichlichen Sieg des klügeren Textkunden über den dümmeren Rechthaberisten bedeuten will.
Wer mit seinem Arzt auf dem OP-Tisch keine Diskussionen darüber anfangen würde, wie viele Kammern ein menschliches Herz hat, der sollte einem routinierten Texter auch tunlichst nicht vorschreiben, wie der seine Arbeit zu machen hat. Ist doch irgendwie nur logisch, oder? Besserwisserkunden kapieren es leider trotzdem nur sehr, seeeeehr selten. Es wird wirklich Zeit, dass diese unbelehrbare sturköpfige kontraproduktive Sorte endlich mal ausstirbt. Obwohl wahrscheinlich eher das Universum platzt. Seufz.
– Milla Münchhausen –
Das Titelbild zu diesem Beitrag stammt von:
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