Insolvenz als Chance
Als selbstständiger Unternehmer den eigenen Karren so endgültig gegen die Mauer zu fahren, dass wirklich gar nichts mehr geht – das ist mit Sicherheit der größte Alptraum für jeden Geschäftsmann. In diesem Zusammenhang schwebt der Begriff der Insolvenz wie ein frisch geschärftes Damoklesschwert über den sorgenvoll gebeugten Häuptern. Und dieses Schwert schwebt nicht nur – es stinkt auch: Nach Versagen, nach Misserfolg und nach „selbst schuld, Blödmann!“. Kein Wunder also, dass niemand etwas mit Insolvenz zu tun haben oder gar eine solche selbst anmelden will. Wer hat schon Lust auf eine gesalzene Stigmatisierung, garniert mit dem Hohn und Spott lästernd hämender Zeitgenossen?
Nun ist aber gerade im Zusammenhang mit einer drohenden Zahlungsunfähigkeit die Taktik, den Kopf in den Sand zu stecken, nicht wirklich zweckdienlich. Tatsächlich ist für viele Betroffene in Wirklichkeit weniger die Insolvenz als solche das tatsächliche Problem, sondern die darüber kursierenden Gerüchte und die in dieser Situation subjektiv erlebte Hilflosigkeit und Ohnmacht. Wer sich tapfer und energisch der Sachlage stellt, sich mit dem eigenen Scheitern konstruktiv auseinandersetzt, und sich weder jetzt noch in Zukunft klein kriegen lassen will, für den kann die Konsequenz einer Insolvenz erstaunlich positiv und sogar höchst Gewinn bringend sein.
Das glauben Sie nicht?
Kann ich erstmal verstehen. Denn die negative Konnotation von Insolvenz ist wirklich erdrückend, sowohl wirtschaftlich als auch psychologisch gesehen. Es sei denn, man begehrt selbstbewusst gegen sämtliche haltlosen Vorurteile auf, und ist wahrhaftig und ernsthaft dazu bereit, sich tatkräftig und energisch am eigenen Schopf aus dem Schuldensumpf zu ziehen. Denn wenn man seine Rechte kennt, seine Pflichten nicht scheut, und einen Dreck darum gibt, was „die Leute“ so hinterrücks über einen reden (wer sind diese Leute überhaupt?), dann verliert das Schreckgespenst der Insolvenz recht schnell seine Schrecken. Ein leuchtendes Beispiel für diese konstruktive Art, aus der eigenen Pleite ein kreatives Füllhorn zu machen, gibt uns Anne Koark, die sich von einer erfolgreichen Unternehmerin zu einer bettelarmen Bankrotteurin zu einer erfolgreichen Mutmacherin entwickelte:
Anne Koark – Insolvenz hat nun ein Gesicht!
Anne Koark hat ihren Werdegang zwischen Himmel und Hölle in einem sehr persönlichen Tagebuch festgehalten, dem es weder an Galgenhumor noch an privaten Momenten der Erkenntnis mangelt. Natürlich bekommt in diesen ebenso authentischen wie instruktiven Aufzeichnungen auch eine Gesellschaftsstruktur ihr Fett weg, die es sich sehr gerne sehr einfach macht, wenn ein Mensch unverschuldet zwischen die malmenden Mühlsteine von Paragraphenreiterei, Gesetzesdickicht und abwesender Zahlungsmoral geraten ist. Alles in allem kann ich wirklich nur jedem, an dessen Horizont eine Insolvenz aufzuziehen droht, einen Besuch auf der Webseite dieser Steh-auf-Frau wärmstens ans Herz legen. Denn es wäre tatsächlich möglich, dass eine Insolvenz das Beste ist, was Ihnen jemals passieren könnte, wenn Sie wissen, wie Sie den Stier bei den Hörnern packen müssen 😉
So stimmt es einmal mehr, dass man sich aus den Steinen, die mitten auf dem Lebensweg das Fortkommen behindern wollen, immer auch was Schönes und Nützliches bauen kann. Wenn der Blick klar, der Wille vorhanden und das Selbstkonzept positiv ist. Nur Mut!
– Carina Collany –
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