Knallfolie als Suchtmittel

Knallfolie als Suchtmittel

Knallfolie als Suchtmittel

Ich liebe es, Pakete zu bekommen. Vor allem dann, wenn der Absender so freundlich war, die übersendete Ware vor dem gerechten Zorn eines schlecht gelaunten unterbezahlten überbeschäftigten Zustellers mit reichlich Knallfolie zu beschützen. Denn mit

Knallfolie

lässt es sich wunderbar spielen. Knallfolie knibbeln baut Aggressionen ab, ist ein hervorragendes Mittel gegen Langeweile und macht deutlich mehr Spaß, als Chips zu futtern. Wahrscheinlich sind das drei von vielen guten Gründen dafür, warum es süchtig machen kann, Folie zu knallen. Und diese Sucht ist inzwischen sogar als „Knallfolien-Krankheit“ offiziell dokumentiert.

Nun hat echte Knallfolie leider die ungünstige Eigenschaft, nach erfolgreich erfolgter Explosionsreihe weder als Transportschutz-Material noch als Zeitvertreib weiterhin geeignet zu sein. Ersteren Mangel kann ich noch leidlich verschmerzen. Doch womit soll ich knallen, wenn ich meiner Folie schon aus sämtlichen Poren die Luft rausgelassen habe? Zu meinem Glück kennt das Internet auf diese Frage eine extrem zielführende Antwort: Virtuelle Knallfolie mit sofortigem Wiederauferstehungs-Effekt. Da kann ich die Noppen poppen lassen, so weit die Flatrate trägt.

Wollen Sie das auch mal austesten? Dann lassen Sie es doch beispielsweise auf

http://www.knallfolie.de

so richtig krachen. Aber sagen Sie nachher bitte nicht, ich hätte Sie vorher nicht auf die akute Suchtgefahr hingewiesen.

Die Knallfolien-Krankheit ist übrigens sogar schon im Kino als ultimativer Brüller präsent gewesen. Wer von Ihnen hat den Film „Die nackte Kanone 33 1/3“ mit Leslie Nielsen gesehen? In diesem klamaukigen Sequel hat die unvergessene Busen-Ikone Anna Nicole Smith mal irgendwann die schwierige Aufgabe, einen loyalen Security-Mitarbeiter von einem subversiven Geschehen abzulenken. Sie lässt sämtliche weiblichen Reize, die sie hat (eieiei, das sind aber viele!), auf den standhaften Mann los – ohne Erfolg. Doch dann beginnt sie, an einem zufällig herumliegenden Stück Knallfolie rumzuzwicken. Das bringt den Wachmann in einer Sekunde von Null auf Hundert. Er stürz sich auf Anna Nicole Smith, entreißt ihr gierig die Folie und ist ab dann nicht mehr Herr seiner Sinne, wodurch die Drehbuch-Story ihren filmischen Fortgang nehmen kann. Eine echte Knallerszene, über die man immer wieder herzhaft lachen muss.

Wenn ich mal Pakete verschicke, polstere ich den Inhalt übrigens mit allem möglichen Zeugs. Aber nie mit Knallfolie. Jetzt wissen Sie auch, warum. Manche Lustbarkeiten behält man nämlich egoistischer Weise lieber für sich.

– Carina Collany –

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3 Antworten

  1. Martha sagt:

    Sehr geehrter Herr Deppe,

    Frau Collany und Frau Münchhausen haben mich hier inzwischen schon sehr oft zum lachen, zum weinen, zum toben und zum nachdenken gebracht. Wäre es wohl möglich, dass man über diese Bloggerinnen etwas persönliches erfahren könnte? So eine Art Kurzportrait vielleicht? Das wäre nett, wenn das ginge.

    Beste Grüße von Martha

  2. Daniel Deppe sagt:

    Liebe Martha,

    ich habe eine gute Nachricht! Genau so etwas ist Augenblicklich in der Umsetzung und wird in Kürze hier zu sehen sein! Nur noch ein klein wenig Geduld.

    Viele Grüße
    Daniel Deppe

  3. Martha sagt:

    Prima, danke! Ich freu mich drauf! Bis dahin gehe ich noch ein bisschen Folie knallen 🙂