Ein großes Lob der Polizei
Ein derbe vorschriftswidrig geparkter Silo-Laster, der sowohl die enge Kreuzung als auch den schmalen Bürgersteig seit einiger Zeit ebenso massiv wie unzumutbar beeinträchtigend verengte, hat mich dazu veranlasst, die Polizei anzurufen. Dergleichen wäre mir sonst eher egal, aber es war tatsächlich so, dass der tonnenschwere Koloss zum einen verunsicherte Fußgänger auf die belebte Straße zwang, und zum anderen durch seine massierte Sichtbehinderung auch einige Beinahe-Zusammenstöße gefährlich begünstigt hätte. Also griff ich zum Telefon und wählte die 110. Es handelte sich bei der Sache zwar gewiss nicht um keinen Notfall, aber mir wurde früher einmal erklärt, dass ich immer die 110 wählen sollte, wenn ich aus irgendwelchen Gründen die Polizei erreichen wollte. So rief ich also an, entschuldigte mich vorab bei dem Dienst habenden Beamten für die Störung und schilderte ihm fernmündlich meine Beobachtung als besorgte Anwohnerin.
Polizei als cooler Freund und hemdsärmeliger Helfer
Zur Feststellung der Situation gab ich dem Polizei Beamten das Kennzeichen des Lasters durch. Da konnte er mich schon mal schnell beruhigen, dass meine Beobachtung keine angezeigte Straftat zur Grundlage hatte. Ganz offensichtlich hatte es dem Fahrer des betreffenden Silo-Lasters einfach nur gefallen, warum auch immer, auf sämtliche Verkehrsregeln zu pfeifen, und sein gewaltiges Dienstfahrzeug mal eben inmitten einer engen Wohnstraße fett in der Gegend abzustellen. Nun wäre es eigentlich Sache der Stadt gewesen, dieses rücksichtslose und behindernde Verhalten zu ahnden. Aber wer schon mal versucht hat, am Freitag Nachmittag eine städtische Behörde zu erreichen, der weiß, dass dies ein aussichtsloses Unterfangen darstellt. Zu meinem geheimen Vergnügen ist dieser Umstand auch der Polizei nicht unbekannt. Und so schlug mir der findige und problemlösungsorientierte Beamte den kleinen kreativen Dienstweg vor.
Die Polizei am Apparat
Vermittels des Kennzeichens konnte der clevere Beamte die 24/7 Hotline des Fahrzeughalters ausmachen. Dort rief er umgehend an und stellte die Firma vor die Wahl: Entweder, der Herr Fahrer würde seinen Kübel rubbeldiekatz selbst wegfahren, und das zügig, oder die Polizei würde einen Abschleppunternehmer mit der Sache beauftragen. Eine schmerzhaft teure und bürokratisch aufwändige Sache. Also? Was darf es sein? Klarer Fall: Noch ehe ich „Blaubeerkuchen“ sagen konnte, sprintete ein schuldbewusster Kerl zum Fahrerhaus, stieg hastig ein und fuhr seinen Schlitten dort hin, wo er ihn eigentlich schon von Anfang an hätte hinfahren müssen.
So war superschnell alles zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst. Das ärgerliche Hindernis war beseitigt, eine umfängliche Anzeige konnte charmant vermieden werden, und der Halter des Fahrzeugs kam auch mit einem blauen Auge davon. Tolle Sache!
Darum sage ich: Danke, Polizei! So geht das! Großes Lob!
– Milla Münchhausen –
Das Symbolbild zu diesem Beitrag wurde von http://www.picsforjoo.de freundlich zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich.
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