Limonene und Linalool als Kontaktallergene?
In sehr vielen Kosmetikprodukten, die mein Bad bevölkern, finden sich die Zutaten Limonene und Linalool auf der Deklaration der Inhaltsstoffe. Diese beiden aromatischen Allrounder beduften beispielsweise Mundwasser, Körpermilch, Haarshampoo, Bodylotion, Eau de Cologne und Deoroller. Dabei habe ich mir auch nie wirklich was gedacht. Doch die gnadenlose Sommerhitze des vergangenen Jahres, gepaart mit ungewohnten außergewöhnlich schweißtreibenden physischen Belastungen, belehrte mich hinsichtlich Limonene und Linalool eines Besseren. Oder vielmehr eines Schlechteren.
Limonene und Linalool – Die Fallgeschichte
Glühende Hochsommersonne brannte ungefiltert vom azurblauen Himmel, als ich einen mehrwöchigen Dienst antrat, der mit körperlichem Einsatz nicht sparte. Gleichzeitig hatte ich peinlichst und reinlichst auf gründliche Hygiene zu achten, da ich im Schweiße meines Angesichtes praktisch pausenlos sehr direkte Nähe zu pflegebedürftigen Personen hatte. Und diese Leute wollten sich ganz gewiss nicht von einem nach Schweiß müffelnden Menschen umflattern lassen. Wer will das schon? Also sparte ich nicht mit dem Deo-Roller und tränkte meine frisch geduschten Achselhöhlen mit dem Antitranspirant meines damaligen Vertrauens. Zunächst schien alles nach Plan zu laufen. Doch am nächsten Morgen musste ich feststellen, dass meine beiden Achselhöhlen feuerrot verfärbt waren, die Haut leicht geschwollen erschien und ein vernichtender Juckreiz unter den Armen mir Tränen des Schmerzes in die Augen trieb. Was war passiert? Ich hatte absolut keine Erklärung dafür. Auf alle Fälle dauerte es fast zwei grausame Wochen, bis meine Achselhöhlen wieder halbwegs gesund waren. Während dieser Zeit ließ ich nur klares kaltes Wasser unter meine Arme. Und das im Viertelstundentakt. Was für ein Geraffel.
Als die Achseln wieder fit waren, benutzte ich natürlich auch wieder meinen Deo-Roller. Was dann kam, ist vielleicht schon zu ahnen: Das selbe Spiel ging schmerzhaft von vorne los. AUA!
Limonene und Linalool – Auf Ursachensuche
Aufgrund des zeitlichen Ablaufes rutschte mein damaliges Deo in den Kreis der dringend und händeringend gesuchten Verdächtigen. Ein Schritt, den ich nur sehr zögerlich tat, weil ich mit diesem Deo bislang immer sehr zufrieden gewesen war. Warum sollte ein Produkt, das mir schon so lange beste Dienste geleistet hatte, urplötzlich meine Haut in ein flammrotes Waldbrandgebiet verwandeln? Ich gugelte mir einen Wolf und konnte mir trotzdem keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Bis ich diesen Kommentar hier fand:
Kommentar: tahema, 1. Sep 2016
LimoneneSelten ist man direkt gegen Limonene allergisch. Sehr wohl aber gegen die oxidativen Abbauprodukte der Limonene, was besonders tückisch ist. Denn, wenn man beispielsweise eine Körperlotion mit Limonene nutzt, zeigen sich allergische Reaktionen erst nach ein, zwei Tagen, besonders, wenn die Haut der Sonne oder Wärme ausgesetzt war oder man wenig atmungsaktive Kleidung gertragen hat. In Zahnpasta ruft es meist keine Reaktionen hervor, weil die Verwendung beim Zähneputzen wohl keine oxidativen Prozesse in Gang setzt. Es hat 30 Jahre gedauert, bis ich durch Versuch und Irrtum das auslösende Allergen identifizieren konnte. Test beim Hautarzt mit Limonene bringen nichts, da beim Prick-Test auch keine oxidativen Abbauprodukte gebildet werden. Kosmetikkonzerne streiten das Risiko ab, da auch deren Test meist nicht die Bedingungen für die oxidativen Prozesse nutzen. Ich habe schon angeboten mich als Testobjekt zur Verfügung zu stellen, werde aber als Spinnerin abgetan. Dieser lange Text also nur als Tipp, falls ihr unerklärlichen Ausschlag oder Sonnenallergien habt, bei denen das auslösende Allergen nich identifiziert werden kann.
Ganz ehrlich: Das war die so lange und so verzweifelt gesuchte Antwort, die all meine Leiden endlich erklärte. Mein Deo hatte mich bis dato nur deswegen nicht krank gemacht, weil ich es niemals zuvor so harten Bedingungen aussetzen musste. Und all die anderen von mir sehr geschätzten Körperpflegemittel, die Limonene und Linalool enthalten, gucken sich die kritischen Reaktionstemperaturen ganz entspannt von sehr weit unten an. Das Licht der Erkenntnis, das mir jetzt aufging, stand einer strahlenden Sommersonne in nichts nach. Und ich wusste endlich, woran ich war, und was zu tun war.
Limonene und Linalool – Die Lösung
Mit meinem neuen Wissen im Hinterkopf verbannte ich mein altes Deo aus meinem Spiegelschrank und besorgte mir ein alternatives Produkt, das völlig ohne Limonene und Linalool auskommt. Da musste ich durchaus eine Weile suchen, da Limonene und Linalool ausgesprochen beliebt und als hypoallergen geltende Inhaltsstoffe praktisch omnipräsent sind. Dennoch wurde ich fündig. Und siehe da: dem außerordentlich unangenehmen Schweißgeruch wurde ab sofort zuverlässig Einhalt geboten, ohne dass meine Achselhöhlen deswegen einen juckenden Grund zur Beschwerde gehabt hätten. Kleine Ursache, große Wirkung!
Limonene und Linalool – Ein Dankeschön!
@ tahema: Ohne Ihren wegweisenden Kommentar würde ich noch immer im entzündlich rot juckenden Dunkel tappen. Darum sage ich DANKE dafür, dass Sie Ihre Erkenntnisse hinsichtlich Limonene und Linalool mit mir geteilt haben. Das war ein gutes Werk! Dankeschön!
– Carina Collany –
Beitragsbild von Elionas bei pixabay
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