Origami Papier in Filmen und Spielen
Im ultimativen Kultfilm „Blade Runner“ hat ein ansonsten eher gestrenger Kriminaler (brillant: Edward James Olmos als „Gaff“) eine starke Schwäche für Origami Papier. Was immer an faltbarem Origami Papier in seine Finger kommt, endet eher früher als später als bezaubernd zarter Kranich, als stolzer spanischer Reiter oder als anderweitig kunstvolle Faltarbeit. Ob es sich beim Ausgangsmaterial für das Origami Papier um die halbseitig beschichtete Alufolie handelt, die einen Kaugummistreifen frisch gehalten hat, oder um irgend etwas anderes, das weniger künstlerisch begabte Leute als bloßen Abfall ansehen würden, spielt für den fingerfertigen Kriminalen keine Rolle. Und so ist es denn auch ein silbrig glänzendes Etwas, welches Captain Rick Deckard (mein Held: Harrison Ford) verrät, dass seine künstliche Traumfrau nur noch deshalb am Leben ist, weil Kommissar Gaff nach dem Genuss eines erfrischenden Kaugummis einen seiner seltenen gönnerhaften Momente hatte.
Ein weiteres Beispiel vielfältiger (sic!) Verwendbarkeit für originell zweckentfremdetes Origami Papier ist in dem herrlich überspannten Agententhriller „RED 2“ zu bestaunen. Hier faltet sich Han Cho-Bai, der weltbeste und mit abstand gefährlichste Auftragsmörder der Welt, aus dem Foto seiner Zielperson eine Art Dolch, mit dem er anschließend tödlich bestechend deutlich macht, dass er diesen speziellen Auftrag aus persönlichen Gründen nicht annehmen wird. So macht ein harmloses Origami Papier aus einem splitterfasernackten Mann in einem hauchzarten Morgenmantel aus Satin eine überraschend Tod bringende Gefahr.
Als bekennende Cineastin liebe ich solche dezenten wie geschickten Sahnehäubchen auf wirklich entscheidenden dramaturgischen Sequenzen in sehenswerten Filmen. Und als nicht minder bekennender Spielesüchtel schätze ich selbstverständlich den
Origami Papier Killer
aus dem Action Adventure Video Spiel „Heavy Rain“ (PlayStation 3). Es lebe das symbolträchtig faltbare Origami Papier und die interaktive Spielekultur. Wenn ich mehr Freizeit hätte, würde ich sie mir mit Dingen wie diesen lustbar vertreiben.
Natürlich ist auch das
Origami Papier
als solches bereits unzählige Male der Hauptdarsteller in Filmen gewesen. In diesem Zusammenhang kann ich den hoch interessanten Dokumentar Film „Der Origami-Code – Forscher entdecken das Falten“ wärmstens empfehlen:
Alles, was sich in der Natur entwickelt, ist gefaltet: Blütenknospen, Flügel, unser Gehirn, unsere Gene. Durch das Erkennen und Verstehen von Faltungen hoffen Forscher, hochkomplexe mathematische Probleme zu lösen.
Dieser Film wird immer wieder mal von den öffentlich rechtlichen Fernsehkanälen angeboten. Aktuell gilt noch dieser Link hier:
Ich weiß aber nicht, wie lange hier noch etwas kunstvoll Gefaltetes zu sehen sein wird. Daher bitte schnell angucken oder anderweitig und andernorts aus dem Netz fischen.
Meine hochgradige Affinität zu Filmen mit oder ohne Origami Papier ist übrigens unter Kennern und Freunden wohl bekannt. Zum einen kann hier im WUNDERBLOG in der Kategorie „Kino, TV & Co.“ diesbezüglich das eine oder andere nachgelesen werden. Und zum anderen zeugen meine frei flottierenden konzeptionistischen Aktivitäten für den Textservice Onlinetexte.com ebenfalls von einer starken Bindung an die Kinoleinwand. Wenn Sie mögen, können Sie sich davon beispielsweise hier oder hier oder auch hier selbst überzeugen. Kino ist eben meine designierte Lust und Leidenschaft. Dafür lasse ich mich auch gerne mal ganz genüsslich zusammenfalten.
– Carina Collany –
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