Stau und Rückschau
Das Ruhrgebiet ist auch in ruhigen Zeiten Autofahrers Albtraum. Nirgendwo sonst gibt es so eine Stau-Kultur wie im allseits kochenden Pott. Und wenn dann noch die Hauptschlagadern des Verkehrs-Kreislaufsystems wegen nicht mehr länger aufschiebbarer Reparaturarbeiten wochenlang lahm gelegt werden müssen, dann ist, wie derzeit in Sachen „A52“ überall nachgelesen werden kann, die Kacke derbe am Dampfen. Von lästerlichen Flüchen bis hin zu demütiger Geduld ist jetzt alles möglich, und auch alles erlaubt. Sogar eine hochsommerliche Reminiszenz an das Jahr 2010, als die Menschen mit dem Segen kulturhauptstädtischen Tuns und Treibens zu Fuß die A40 erobern durften. Holla die Waldfee, da war aber ordentlich was los!
So einen Stau hatte die A40 gewiss noch nie erlebt. Brodelnde Menschenmassen schoben sich auf der sommerheißen Asphaltdecke an Kilometern kunterbunt gemixter Aussteller vorbei, und die Luft brannte auf jedem Streckenabschnitt. Fußgänger auf der Fahrbahn, so weit das Auge nur reichte. Und das waren bloß jene Glücklichen, die den Zutritt durch die Zuflussregelung schon geschafft hatten. Wer an diesem Tag auf der A40 seinen (Fuß)Weg machen wollte, brauchte schon einen langen Atem. Und reichlich Kühlwasser 😉
Pendler, die sich derzeit durch die halbseitig gelähmte A52 und durch die deswegen arg in Mitleidenschaft gezogene A40 quälen müssen, wird das womöglich nicht trösten. Aber stellt Euch doch nur mal vor, diese beiden Hauptverkehrsadern würden ab sofort und bis auf weiteres nur noch für Fußgänger freigegeben sein. Dann wäre doch erst so richtig Ende im Gelände, ne?
– Milla Münchhausen –
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