Daddeln macht doof

Daddeln macht doofSind auch Sie ein Feeßbuck-Junkie? Können auch Sie niemals die fahrigen Finger von Ihrem Smartphone lassen, weil keine auch noch so kleine Meldung aus dem internetten Freundeskreis unbemerkt bleiben darf? Dann dürfte Ihr Gehirn inzwischen schon weit jenseits des Limits im purpurroten Bereich operieren. Denn die zwei bis drei Pfund vernetztes Fett zwischen Ihren Ohren sind dringend auf regelmäßige Ruhezeiten angewiesen, die ihnen allerdings durch den drangvollen Dauergebrauch von Smartphone & Co. schmerzhaft geraubt werden. Glauben Sie es oder glauben Sie es nicht: Auch und gerade dann, wenn Sie scheinbar nichts weiter machen, als Löcher in die Luft zu gucken, werkelt die Wetware in ihrem Schädel auf Hochtouren. Und das ist auch dringend nötig, wie die Wissenschaft kürzlich festgestellt hat:

Online-Zeit nimmt unserem Gehirn den Leerlauf:
Facebook und Co drohen das Arbeitsgedächtnis des Gehirns zu überlasten

In dem Artikel heißt es wörtlich:

Ständig sind wir online, immer auf dem Laufenden: Dank der neuen Technologien können wir uns immer und überall auf den neuesten Stand bringen. Aber welche Folgen hat diese ständige Informationsflut für unser Gehirn? Ein schwedischer Forscher warnt: Wir nehmen unserem Denkorgan damit wichtige Leerlauf-Pausen – Zeiten, in denen es das zuvor Aufgenommene verarbeiten kann. Das aber kann zur Überlastung des Arbeitsgedächtnisses führen.

Ich persönlich besitze weder ein Smartphone, noch in irgendeinem sozialen Netzwerk irgend einen Account. Trotzdem (und wahrscheinlich gerade deshalb) führe ich ein
reges gesellschaftliches Leben, ohne deswegen alle Furz lang online Gewehr bei Fuß stehen zu müssen. Ich bin mittendrin statt nur dabei und finde dennoch die wohlige Muße, ab und dann freiwillig zur Stabsfeldwebelprüfung anzutreten. Dabei wird, wie alte Frontschweine sehr gut wissen, vom Prüfling verlangt, dass er satte 24 Stunden aus dem Fenster gucken können muss, ohne sich dabei etwas zu denken. Das habe ich zwar noch nie ganz geschafft 😉 aber mein Hirn hat sich trotzdem immer über die gesunde Verschnaufpause gefreut.

Sollten Sie also unter Einschlafstörungen, Aufmerksamkeit- oder Gedächtnisschwächen oder unter mangelnder Lern- oder Gedächtnisleistung leiden, dann könnte es Ihnen vielleicht helfen, Ihr eigenes Leben mal etwas wichtiger zu nehmen als die pausenlos auf Sie einprasselnden Netzblähungen.

Oder, wie es früher hieß: Schalt mal ab!

– Carina Collany –

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Eine Antwort

  1. Martha sagt:

    Stabsfeldwebelprüfung ist gut – aber regelmäßiges Meditieren ist noch besser 🙂 Dazu genügen, wenn man es konsequent macht, 10 Minuten jeden Tag. Und die kann wohl jeder für das eigene Wohlergehen erübrigen 😉

    Kleiner aber seeeeehr feiner Tipp von mir:

    Bücher
    Andy Puddicombe: Mach mal Platz im Kopf – Meditation bringt’s!

    http://www.hcc-magazin.com/andy-puddicombe-mach-mal-platz-im-kopf-meditation/901

    Kein verquaster Eso-Spackenkram, dafür voll die alltagstaugliche Praxis. Mir hats jedenfalls echt eine ganze Menge gebracht 🙂