Dem Herpes vernichtend einheizen
In meinem Körper wohnt, dem Himmel sei es geklagt, das Herpes Virus. Und zwar jene Sorte Herpes Virus, die in Zeiten großer körperlicher oder seelischer Belastungen auf meinen Lippen Blasen wirft. Hässliche, juckende und schmerzende Blasen, die immer eine gefühlte Ewigkeit brauchen, bis sie wieder restlos abgeheilt sind. Dieser „Herr Pes“ ist wirklich eine Plage, die einem immer dann ins Gesicht springt, wenn man es am allerwenigsten gebrauchen kann. Wenn man doch nur etwas wirklich wirksames dagegen unternehmen könnte! Und tatsächlich: Es gibt etwas, womit man dem Herpes den Boden unter den Füßen wegziehen kann, bevor er im Gesicht Fuß fasst. Aber immer hübsch der Reihe nach.
Hausmittelchen helfen mir nicht gegen Herpes
Was habe ich nicht schon alles versucht, um den aufblühenden Herpes Blasen den Garaus zu machen. Die chemische Keule aus der Apotheke, die die Viren am Wachsen hindern soll. Die sanfte pflanzliche Naturmedizin, die Ähnliches bewirken will, nur eben mit dem heilwirksamen Kräutergarten. Sogar Zahnpasta habe ich mir auf die bedrohten Lippen geschmiert, weil diese angeblich die Bläschen schnell austrocknet und dadurch abheilen hilft. Hat bei mir alles leider nicht funktioniert. Mit diesen Mittelchen dauerte mein Leiden 14 Tage und ohne die Mittelchen zwei Wochen. War also alles gehuppst wie gehobelt.
Mit Hitze contra Herpes
Dann wurde ich unlängst bei der Lektüre einer aktuellen Apothekenzeitschrift auf eine werbliche Anzeige aufmerksam, mit der ein lippenstiftförmiges Instrument zur Vernichtung von Herpes angepriesen wurde. Dieses kleine Gerät würde bei den ersten untrüglichen Anzeichen für Herpes genau dort, wo es spannt, kribbelt und drückt, ganz gezielt einen Hitzereiz von 51 Grad Celsius setzen. Und dies für drei Sekunden. Oder anders formuliert: Der kleine „Heizstift“ würde dafür sorgen, dass man sich exakt dort, wo ein Herpes sich ankündigt, ein bisschen das Maul verbrüht. Das ist zwar nicht unbedingt angenehm, aber es ist rein gar nichts im Vergleich zu den langen Leiden, die ein ausgewachsener Herpes Ausbruch mit sich bringt. Doch warum diese heiße Nummer und wie soll das helfen können? Dazu sagt der Hersteller:
Man geht davon aus, dass das rein physikalische Verfahren verschiedene Signalwege aktiviert und somit Immun- und Entzündungsreaktionen positiv beeinflusst.
Bei rechtzeitiger Anwendung des Produktes kann so der Ausbruch von
Herpes komplett verhindert werden. Bei späterer Anwendung kann ein leichterer Verlauf oder ein frühes Abheilen erzielt werden.
Quelle: http://www.herpotherm.de/
Tolle Sache! Doch leider fand ich den Ladenpreis für diesen zweifelsohne genialen Mikro-Lötkolben ziemlich übertrieben. Warum sollte ich so viel Geld für ein Gerät ausgeben, das Batterien frisst und dass ich sooooo häufig nun auch wieder nicht brauche? Das musste doch deutlich günstiger und schlauer zu machen sein. Beim Morgenkaffee kam mir dann eine echt heiße Idee.
Heiße Tasse – und tschüss Herpes!
Frisch aufgebrühter Filterkaffee, der heiß und köstlich dampfend in der stilvollen Porzellantasse serviert wird, hat schon so manches ungeduldige Leckermäulchen derbe angekokelt. Jedenfalls möchte ich wetten, dass eine mit frischem heißem Kaffee gefüllte Tasse an ihrer Außenseite ganz bestimmt auf die erforderliche Temperatur von 51 Grad Celsius kommt. Und als mich dieser Tage mal wieder das verräterische Kribbeln an der Unterlippe auf einen neuerlichen Ausbruch der fiesen Herpes Viren hinwies, da habe ich mir einfach die durchaus heiße Tasse für drei Sekunden auf das Zielgebiet gedrückt. Und später am Tag beim Nachmittagskaffee gleich noch einmal. Eine Wohltat war das wirklich nicht, denn die leichte Verbrühung, die ich mir dadurch absichtsvoll selbst beigebracht habe, war als solche eindeutig zu spüren. Doch was soll ich sagen? Der Herpes hat diese Aktion jedenfalls nicht lebend überstanden! Und so blieb ich von den Lippenbläschen von jetzt auf gleich komplett verschont! Meine unbändige Freude über diesen ebenso schönen wie kostengünstigen medizinischen Erfolg kann ganz gewiss jeder nachvollziehen, der ebenfalls immer mal wieder von Herpes heimgesucht wird.
Von nun an werde ich jeden drohenden Ausbruch von Herpes ganz einfach beim genüsslichen Milchkaffeeschlürfen lässig wegheizen. Darum von hier aus meinen allerwärmsten Dank an die Hersteller der heißen Lösung meiner blasigen Ex-Probleme! So habe ich wieder eine Gesichtsbaustelle weniger.
– Milla Münchhausen –
Das Beitragsfoto (Selfie) stammt von Daniel Deppe höchstpersönlich, obwohl diesem WUNDERbaren Webmaster beim Genuss dieser guten Tasse Kaffee ganz sicher andere und angenehmere Gedanken als die brühheiße Vergrämung eines „Herrn Pes“ durch den Kopf gingen.
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