Die Psychologie der Zauberkunst

Geheimnisvolle Zauberkünstler und verblüffende Bühnenmagier haben ihr staunendes Publikum schon seit Jahrhunderten mit angewandter Psychologie extrem effektiv an der Nase herumgeführt. So ist es beispielsweise eine höchst beliebte Irreführung des professionellen Illusionisten, den Mitmach-Zuschauer glauben zu lassen, dass er eine freie Entscheidung frei ausüben könnte. Denn während der ahnungslose „Assistent“ noch fest daran glaubt, dass er sich wirklich eine Karte frei nach seiner Wahl aus dem Kartenspiel ziehen könnte, hat der fingerfertige Gaukler bereits alles nach seinen eigenen perfiden Plänen erledigt. Doch warum lassen sich auch aufmerksame und kritische Zuschauer so bezaubernd leicht hinters Licht führen? Diese Frage beschäftigt nun in wachsendem Maße die durchaus seriöse Wissenschaft. So hat jüngst ein kanadisches Forscherteam
dazu experimentiert, welche Ablenkungen, Fingerfertigkeiten und kontextuellen Ereignisse es braucht, um einen unbedarften Zuschauer in dem unerschütterlichen Glauben eigener Entscheidungsfreiheit zu lassen:

McGill researchers show how magicians sway decision-making

Na und? Ich geh in keine Zauber-Shows …

Tatsächlich ist es inzwischen belegbar nachgewiesen, dass all die manipulativen Psychotricks, die ein guter Zauberkünstler drauf hat, auch im ganz normalen Alltagsleben hervorragend funktionieren – ohne dass der Gelackmeierte davon irgendwas mitkriegt oder bemerkt. Darum ist es für gutgläubige Zeitgenossen extrem gefährlich, an einen Betrüger oder Ganoven zu geraten, der sich auf die mentalen und kognitiven Grundlagen psychomanipulativer Zauberkunst versteht. Dagegen ist man nämlich machtlos. Also: Ziehen Sie ruhig mal eine Karte 😉 und lassen Sie sich gründlich überraschen:

Kartentricks: Mehr Psychologie als Zauberei

Erstaunlich, nicht wahr? So fungiert die wundervolle alte Zauberkunst als Vehikel moderner psychologischer Forschung. Dabei liefern die wissenschaftlichen Befunde wertvolle Beiträge zum besseren und klareren Verständnis unserer alltäglichen und angeblich ach so rationalen Entscheidungsfindung. Und das in allen Bereichen des prallen Alltags.

Simsalabim 😆

– Carina Collany –

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