Fahrerflucht – Zeugen gesucht und gefunden

Es ist schon eine besonders ärgerliche Situation: Man kommt zurück zu seinem geparkten Wagen und stellt dort hässliche Beschädigungen fest, die zuvor noch nicht dort waren. War es vielleicht ein rücksichtsloser Französisch-Parker? War es eine gedankenlose Supermarktkundin mit ihrem wild gewordenen Einkaufswagen? Oder waren es gar liebliche Kindlein, die das fremde Eigentum mal eben in ihre erziehungsfernen Krawall-Aktivitäten mit einbezogen haben? Das ließe sich nur dann klären, wenn der Verursacher des Schadens so, wie es das Gesetz verlangt, am Unfallort auf die Rückkehr des Besitzers des beschädigten Fahrzeugs gewartet hätte, oder wenn die Polizei gerufen worden wäre.

Leider werden solche destruktiven Delikte allerdings meist von einer abschließenden Unfallflucht bzw. Fahrerflucht gekrönt, wobei der gewissenlose Schädiger hofft, ungesehen und unerkannt zu entkommen. Das hat meist auch erschreckend gut geklappt. Bis jetzt 😈

Neue Plattform zur Aufklärung von Fahrerflucht

Einmal mehr führt das Internet Menschen zusammen, bei denen der eine etwas hat, was der andere dringend braucht. In diesem Sinne hat jetzt eine Webseite ihre Pforten geöffnet, die wesentlich dazu beitragen kann, Licht in jedes Fahrerflucht-Dunkel zu bringen. Denn auf

fahrerflucht-zeugen.de

können einerseits Geschädigte ganz konkret nach Zeugen suchen, und Zeugen andererseits können ihre Beobachtungen öffentlich machen. Das ganze ist nach Angaben der Webseitenbetreiber (ebema UG) sowohl für die Zeugen als auch für die Geschädigten völlig kostenlos, erreicht eine extrem breite Öffentlichkeit und bietet trotzdem den beruhigenden Schutz von Anonymität und Vertraulichkeit. Warum also den viel zitierten Kommissar Zufall nicht mal mit ein wenig internettem Netzwerken unterstützen?

Falls Sie Opfer eines skrupellos verschwundenen Verkehrsrowdys geworden sind, oder einen rücksichtslosen Rempler bei seinem psychopathischen Tun und Treiben live und in Farbe beobachtet haben, könnte dieses Projekt (das übrigens ausdrücklich auch für die offizielle Polizeiarbeit zur Verfügung steht) Ihnen dabei helfen, der Gerechtigkeit und dem Gesetz Geltung zu verschaffen.

– Milla Münchhausen –

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2 Antworten

  1. Daniel sagt:

    Oh, wie ich doch so etwas begrüße, auch wenn es mir nicht unbedingt helfen wird. Vielleicht gibt es irgendwann aber auch für mein „Fluchtproblem“ echte Lösungsansätze. Ich wohne nämlich an einer Schule. Hier gibt es allerdings weniger liebreizende Kindlein, sondern vielmehr den sozialen Abschaum. Es handelt sich um einen Teil des Beckumer Berufskollegs, bei dem vorrangig jene Kandidaten landen, die kreisweit sonst keine Schnitte mehr haben. Und diese Kandidaten verbindet eines ganz erschreckend: eine in weiten Teilen der Bevölkerung nicht gekannte Rücksichtslosigkeit. Nicht nur, dass hier Müll und körperliche Ausscheidungen in Vorgärten und Hauszugängen landen, dass Parkplätze genau dort sind, wo man stehen bleibt (auch vor Einfahrten und dergleichen) und man als Fußgänger Slalom um höchst aggressive Gruppen „Jugendlicher“ machen muss, um nicht selbst noch einen auf die Fr… zu kriegen, es geht auch an den eigenen Fuhrpark. All jene, die zum Parken auf der öffentlichen Straße verdonnert sind, kennen das hier schon. Ein Auto in halbwegs ansehnlichem Zustand ist binnen weniger Wochen vermackelt und verbeult. Urin, Speichel und Zigarettenasche tun dem Lack sicher auch nicht unbedingt gut.
    Wie gut – sollte man meinen – dass es ein Ordnungsamt gibt. Falsche Annahme. Das Ordnungsamt ist in der Tat öfters mal vor Ort, notiert aber lediglich Falschparker. Vor allem die Anwohner, die wegen der Flut an Schülerwagen keinen Parkplatz mehr bekommen. Fragt man die Ordnungshüter, warum nicht gegen andere ständig vorfallene Vergehen angegangen wird, so kommt immer die gleiche Antwort: Man müsste die Täter schon beim Ausführen der Straftat oder Ordnungswidrigkeit erwischen. Beim Falschparken gilt das natürlich nicht, da hat man ja das Nummernschild. Ja, die lieben Ordnungshüter.
    Nebenbei: im DIREKTEN Sichtfeld der Beckumer Polizei liegt der Haupteingangsbereich der Schule, die Wache ist wirklich direkt gebenüber gelegen. Aber auch hier passiert nichts. Die Polizei kommt erst, wenn jemand sagt, dass sie kommen muss. Ein Blick aus dem Fenster der Wache kann das nicht ermöglichen. Übrigens nicht mal, wenn sich im angrenzenden Grünstreifen Jugendliche mit zerschlagenen Glasflaschen ganz wörtlich an die Gurgel nehmen. Die Polizei veröffentlicht dann sogar Pressemeldungen mit fast ihrer eigenen Adresse und tragischem Personenschaden. Schämt ihr Euch eigentlich nicht?

    • MM sagt:

      Bei diesen haarsträubenden Zuständen wird wahrscheinlich am Ende nur noch ein Umzug helfen können. Denn eher friert die Hölle zu, als das sich hierzulande eine Hand gegen die Zukunft unseres Landes erheben dürfte. Sei diese Zukunft auch noch so düster, dumm und deprimierend 🙁