Retreat – Detox für die Seele

Retreat - Detox für die Seele

Retreat – Detox für die Seele

Schauen Sie jeden Tag Nachrichten? Dann wissen Sie ja, wie schlecht es einem dabei regelmäßig wird. Dauernd schlagen sich irgendwo auf der Welt die Menschen die Köpfe ein, weil sie unterschiedliche Götter anbeten, unterschiedliche Gesellschaftssysteme haben, oder einfach nur aus blankem Futterneid. Und auch in den eigenen Landen reißen die deprimierenden Neuigkeiten niemals ab. Pausenlos werden irgendwelche Steuern oder Abgaben erhöht, während die eigene gefühlte Lebensqualität und persönliche Souveränität vom Staat und seinen wendehalsigen Bütteln immer weiter gnadenlos beschnitten wird. Wer hätte sich da nicht schon einmal gewünscht, einfach einen Schlussstrich ziehen und in eine Umgebung auswandern zu können, in der einige wenige Menschen friedlich und freundlich genügsam gewaltlos zusammenleben? Zugegeben – so viel Konsequenz bringen nur die wenigsten Zeitgenossen erfolgreich auf. Denn die Absage an die Schattenseiten westlicher Kultur bringt zwangsläufig auch den Verlust ihrer Annehmlichkeiten mit sich. Doch muss es gleich „entweder – oder“ heißen, wenn man der eigenen gebeutelten Psyche mal eine meditative Auszeit gönnen will? Nicht unbedingt. Denn als temporäre Entgiftungskuren für die Seele haben sich zeitlich begrenzte „Retreats“ recht gut bewährt.

Wikipedia umschreibt einen Retreat als einen absichtsvoll herbeigeführten Rückzug aus dem üblichen Alltags-Setting. Das bedeutet: Raus aus der gewohnten Umgebung und rein in eine völlig neue mentale Erfahrung. Hier kann man an den Aufenthalt in einer buddhistisch begründeten Meditationsstätte denken, aber auch an einen Urlaub in einem Kloster (inklusive Schweigegelübde) oder an eine individuelle Trekking-Tour durch die karge Bergwelt Nepals. Je kompromissloser (und zivilisationsferner) man bei seinem jeweiligen Retreat auf sich selbst zurückgeworfen wird, desto besser für den Sinn der Übung. Denn schließlich sollen es ja heilsame Ferien vom Ich und von seinen gewohnten Zwängen und Vorschriften werden.

Doch Vorsicht! Mancher Mensch, der „back to the roots“ finden will, scheitert bereits an der Abwesenheit eines Klosetts mit Wasserspülung. Auch eine urige Dschungeldusche ist nicht jedermanns Sache. Der notwendige Verzicht auf gewohnte Luxusgüter oder auf die hierzulande legalen Drogen Tabak und Alkohol fällt ebenfalls erstaunlich schwer, wenn man niemals ein bekennender Asket war. Darum muss man, wie es im hohen Norden urwüchsig heißt, das Maul mal nicht so weit aufreißen, auch wenn die hiesigen aktuellen Lebensumstände ein sofortiges Durchbrennen nach Alaska irgendwie dringend nahelegen würden.

Das Geheimnis der Kunst liegt, wie so oft, in der Mitte. Suchen und finden Sie einen ausgewogenen Mix aus Tagesgeschäft und selbstbestimmtem Freizeitvergnügen, und planen Sie Ihren Urlaub niemals unter erschöpfenden Leistungsaspekten. Schaffen Sie sich in Ihrem Alltag Oasen der Einkehr. Eine Tasse Tee (oder ein Glas Champagner) bei Kerzenschein und Schummerlicht oder ein Aufenthalt im eigenen Home-Spa haben da schon wahre Wunder gewirkt. Sorgen Sie einfach für viele Dinge, auf die Sie sich nach eines langen Tages Ritt stets aufs Neue freuen können. So begründen Sie die Möglichkeiten für einen Retreat sowohl in Ihrem Alltagsleben als auch in Ihren eigenen vier Wänden.

Oder anders gesagt: Öfter mal abschalten!

– Carina Collany –

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4 Antworten

  1. Carina Collany sagt:

    Es haben mich inzwischen einige private Rückfragen erreicht, warum ich im Zusammenhang mit dem Thema Retreat nicht auch auf das Thema Sabbatical eingegangen bin. Ich bedanke mich herzlich für diesen wichtigen Hinweis und möchte das Versäumte mit einem freundlichen Verweis auf

    Sie wollen eine Auszeit/ein Sabbatical nehmen? 15 Reflexionsfragen

    http://www.zeitblueten.com/news/2013/auszeitein-sabbatical/

    nachholen.

    Reichlich Reflexion allerseits wünscht Carina Collany

  2. Carina Collany sagt:

    Oops – ganz falscher html-Befehl 😳

    Ich wollte den Titel natürlich nicht durchstreichen, sondern stark machen.

    So sollte es sein:

    Sie wollen eine Auszeit/ein Sabbatical nehmen? 15 Reflexionsfragen

    Sorry – auch ein blindes Huhn macht mal einen Fehler 😆

  3. Milla sagt:

    HILFEEEEE!!!!!!

    Spamalot ist wieder da!!!!!!!!!!

    👿

  4. Carina Collany sagt:

    Inzwischen haben wir es auch schriftlich, wie krank die alltäglichen Horror-Nachrichten machen können:

    Nicole Sagener:
    Terroranschläge: Medienkonsum kann krank machen

    http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Terroranschlaege__Medienkonsum_kann_krank_machen1771015589430.html

    Ich zitiere wörtlich aus dem Artikel:

    Permanente Berichterstattung von traumatischen Ereignissen kann dauerhafte Stresssymptome auslösen – selbst bei Menschen, die die bedrohliche Situation nicht selbst erlebt haben

    (Zitat Ende)

    Da kann es einen doch wirklich frieren 🙁