Schreckensszenario Schaltsekunde
Die Ganggenauigkeit der Erde lässt derbe zu wünschen übrig. Denn wie schnell sich unsere Welt dreht, hängt von dermaßen vielen kosmologischen Gegebenheiten und Konstellationen ab, dass die hochpräzisen Atom-Uhren nur herablassend die Nase rümpfen können. Doch was kann man machen, um die irdische Taktfrequenz trotz widriger planetarischer Unpässlichkeiten unter Kontrolle zu behalten? Fürs Grobe hat das gute alte Schaltjahr zu genügen, in dem der gebeutelt kastrierte Februar als chronometrische Gummimatte hinhalten muss. Das Feintuning allerdings übernimmt die eher weniger bekannte
Schaltsekunde
für ein Mikro-Update der terrestrischen Unruhe. Klingt vielleicht nicht nach viel, kann aber die pervers hochgezüchtete Elektronik dieses durchgeknallten Planeten inzwischen erheblich aus dem künstlich getakteten Konzept bringen. Immerhin muss eine wie auch immer geartete Software gelassen und fehlerfrei damit umgehen können, dass irgend so eine dämliche Minute auf einmal einen eineiigen und insoweit komplett identischen Zwilling hinter sich her schleift:
Umstellung im Juni: Schaltsekunde bedroht Computersysteme
In dem durchaus beunruhigenden Beitrag heißt es (Zitat):
Das Jahr 2015 wird am 30. Juni verlängert. Eine Schaltsekunde soll die immer langsamere Drehung der Erde kompensieren. Doch Computer könnten aus dem Tritt geraten. Die USA und Frankreich fordern die Abschaffung der Korrektur.
Die Hopi-Indianer haben, soweit ich weiß, keinen Zeitbegriff. Das ist ihr großes Glück 😎 denn unsereiner darf durchaus fürchten, durch eine lausige Extra-Minute alles zu verlieren.
– Milla Münchhausen –
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