Leider Fehlanzeige: Jobberatung 50+

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Wenn es nach der geldgeilen nichtsnutzigen Politikerbrut ginge, dann müssten wir alle bis ins vollendete 120. Lebensjahr hinein arbeiten und dabei Steuern und Sozialabgaben blechen, dass uns der Arsch blutet.

Wenn es nach mir ginge, dann hätte ich gerne die Möglichkeit, ganz genau so lange erwerbstätig zu sein, wie ich es körperlich und geistig leisten kann, und wie ich es aus voller Überzeugung wollte.

Zwischen meiner durchaus leistungsmotivierten Vorstellung und dem ausbeuterischen Kalkül der regierenden Kaste liegt ein gewaltiges Hindernis. Und das hat den niederschmetternden Namen

Nichtvermittelbarkeit

Menschen, die jenseits der 50 Lenze sind, gelten hierzulande im ersten Arbeitsmarkt als nicht mehr vermittelbar. Sollte man also im reifen Alter einen Jobverlust erlitten haben, oder als Gründer gescheitert sein, dann hat man vom Arbeitsamt als frisch gebackener Arbeitsloser kaum mehr als ein mitleidiges Lächeln zu erwarten. Da klafft also zwischen Wunsch und Wirklichkeit ein gähnendes Loch. Und während man sich öffentlich über ein zu fleischlastiges Schulessen mokiert, und Herr Lindner (FDP) Kinder an die Macht und Senioren ins sozialverträgliche Frühableben bringen möchte, müssen sich arbeitsfähige und arbeitswillige „Golden Ager“ dumm von der Seite anquatschen lassen. Das ist ebenso diskriminierend wie ungerecht. Und es ist extrem schädlich für das ansonsten allseits angebetete Bruttosozialprodukt.

Liebe Polit-Pappnasen! Wenn Ihr wollt, dass gestandene und abrufbare Arbeitskraft altersunabhängig zur nationalen Wertschöpfung beitragen kann, dann sorgt gefälligst auch dafür, dass der in den Personalerköpfen immer noch angetackerte Jugendwahn endlich mal bedarfsgerechteren und beschäftigungspolitisch sinnvolleren Kriterien weichen darf. Wie wäre es denn in diesem Zusammenhang mal mit einer

50+ Quote

in den Betrieben, statt mit dieser absolut unsäglichen Frauenquote, die keiner wirklich sinnvollen Logik folgt? Darüber muss man auch mal nachdenken dürfen.

Wenn Ihr aber vollauf damit zufrieden seid, den schwarzen Arbeitslosen-Peter den grauen Jobsuchern zuzuschieben, damit Ihr Eure klebrigen Pfoten in einsichtsferner Unschuld waschen könnt, dann macht nur weiter so. Es ist ja auch so herrlich leicht, mit gehobener und gerümpfter Nase über andere urteilen, wenn die eigene Schafherde feist im Trockenen weidet.

Es kommt nicht darauf an, wann einer aus dem Ei geschlüpft ist. Es kommt darauf an, ob er den Job gut machen und damit echten Mehrwert generieren kann. Daran sollte sich eine Einstellungsentscheidung festmachen. Und nur daran.

– Milla Münchhausen –

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