Alte Kennzeichen für neuen Lokalpatriotismus
Viele Menschen, die stolz auf ihre ganz spezielle geografische Abstammung sind, möchten ihre Herkunft auch auf dem Nummernschild an ihrem Fahrzeug in persönlicher positiver Überzeugung zum Ausdruck bringen. Doch auch „Zugereiste“ haben oft den Wunsch, ihre Wahlheimat mit einem entsprechend lokalpatriotischen Autokennzeichen zu ehren. Doch wie soll das gehen, wenn sich durch glatt gelutschte Flurbereinigung diverse Kleinstädte und Dörfer ein gleichschaltendes Kreisstadt-Kürzel teilen müssen? Zur Freude vieler motorisierter Zeitgenossen halten derzeit wieder die guten alten Kennzeichen ihren siegreichen Einzug in deutsche Garagen und auf deutsche Straßen. Und so leisten und gönnen sich immer mehr Automobilisten, Biker und sonstige PS-Spezis ein neues Nummernschild mit der nicht zu übersehenden Aussage
Hier bin ich daheim und das soll jeder sehen
So kommt es, das das Erkennen und Raten von Nummernschildern auf langen Autobahnfahrten wieder richtig spannend wird. Da könnte man über einem CAS ebenso angeregt grübeln wie über einem BE oder über einem WAN. Die Kennzeichenvielfalt auf den Fahrbahnen hat wieder mächtig zugelegt, wie dieser umfangreiche Katalog belegen kann:
Alle deutschen Kfz-Kennzeichen in alphabetischer Reihenfolge
(Stand: 02.05.2014)
http://www.kennzeichen-guide.de/pdf/uz-liste-d.pdf
Allerdings sind die Meinungen zu diesem Wiedererblühen der deutschen Kennzeichenlandschaft nicht durchweg von Zustimmung geprägt. Den einen geht die neue Freiheit nicht weit genug; hier steht der Wunsch nach einer komplett freien individuellen Kennzeichenwahl, wie es sie in den U.S.A. gibt, an oberster Stelle. Den anderen wiederum gefällt es nicht, dass sich durch die Rückeinführung der alten Kennzeichen auch wieder die alten rivalisierenden Grabenkriege zwischen „verfeindeten“ Gemeinden anzetteln lassen könnten. Menschen, die diese Einstellung haben, favorisieren eine dem Zufallsprinzip unterworfene Kennzeichenzuteilung, wie sie in den Niederlanden praktiziert wird. Dort sagt das Nummernschild dem Betrachter nämlich rein gar nichts über die „Ortsmerkmale“ des Fahrzeughalters.
„Taschengeldaufbesserung“ für die Zulassungsbehörden
Eine dritte Quelle der Kritik bezieht sich auf die Gebühren, die die Zulassungsstellen für die neuen Wunschkennzeichen verlangen. Hier stehen für das Umrüsten auf eine neue alte Ortskennung so um die 100 Euro im Raum. Und das betrifft nur den finanziellen Verwaltungsaufwand; das Nummernschild selbst muss man sich zusätzlich auf eigene Kosten anfertigen lassen. Es ist also nicht unbedingt ein preisgünstiges Vergnügen, sich per Kennzeichen als ein Fan und Freund der eigenen Gegend zu outen. Dazu muss man schon tief in die eigene Portokasse greifen können.
Wie steht es mit Ihnen?
Sind Sie persönlich dem neuen „Zurück zu den Wurzeln“ eher zugetan oder eher abgeneigt? Zu Ihrer individuellen Entscheidungsfindung könnte möglicherweise ein Ausblick auf das neue Autokennzeichen hilfreich sein. Sie müssen es ja nicht gleich so egozentrisch treiben wie meine Wenigkeit im obigen Bild zu diesem Beitrag 😛 welches ich mir bei einem online Nummernschild Generator mit einem heftigen Augenzwinkern gebastelt habe. Es geht auch deutlich praxisorientierter, wie das nachfolgende Beispiel demonstriert:
Probieren Sie es doch einfach mal aus. Sollte Ihnen nicht gefallen, was Sie dabei sehen, dann sparen Sie auf jeden Fall einen Haufen Geld und Zeit 😉
– Carina Collany –
Siehe dazu auch:
https://twitter.com/News_Beckum/status/462896571475316736
BE wie Beckum 😎
Ich würde als Beckumer ja eigentlich auch gerne so ein Kennzeichen haben wollen… Aber wie einem dabei gleich wieder das Geld in unangenehmer Höhe aus der Tasche gezogen wird, macht einem jede Freude direkt kaputt. Ich bleib dann mal bis auf Weiteres beim WAF :-/