Adler als „Luft-Waffe“ gegen ungebetenen Drohnen-Besuch
Ausgewachsene Adler können mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit und zugleich tödlicher Präzision eine anvisierte Beute im Flug in der Luft erlegen. Die atemberaubende Akrobatik dieser Greifvögel ist immer wieder ein faszinierendes Schauspiel für uns Menschen. Dabei belassen es allerdings einige Beobachter nicht nur beim höchst sehenswerten Spektakel allein. So haben in den Niederlanden die sprichwörtlichen Flug-Jagdkünste der wendigen und gelehrigen Adler einige findige Köpfe auf die geniale Idee gebracht, die zielsicheren Greifvögel wirkungsvoll und perfekt effizient auf unliebsame Drohnen anzusetzen. Ja, Sie haben richtig gelesen:
Adler schlägt Drohne
Drohnen kommen immer mehr in Mode und in Gebrauch. Sofern sich diese kleinen Überflieger hoch offiziell in den Dienst der Allgemeinheit oder in den Dienst des Gesetzes stellen, ist diese Tendenz durchaus zu begrüßen. Leider benutzen aber immer mehr Privatleute ihre mit Kameras ausgerüsteten Drohnen zur absichtsvollen Verletzung der Privatsphäre ihrer Nachbarn oder zur luftigen Überwindung des Datenschutzes. So ein frech penetrierendes Verhalten ist selbstverständlich inakzeptabel. Doch wie soll man sich gegen die kleinen wendigen Kopter mit den allzu neugierigen Kameraaugen zur Wehr setzen? Genau an dieser Stelle kommen die trainierten Adler ins Spiel. Denn die speziell für die Drohnenjagd abgerichteten Adler erspähen die „Feinde“ schon von weitem und bringen sie anschließend treffsicher zur Strecke. So hat es sich dank dem Adler für alle uneingeladenen IT-Voyeure ganz schnell ausgedrohnt.
Ist das für die Adler ungefährlich?
Natürlich will man die prachtvollen und edlen Greifvögel bei dieser Form der Drohnenbekämpfung weder an Leib noch an Leben gefährden. Darum werden die Adler in den Niederlanden von der Firma „Guard From Above“ für ihren ergreifenden neuen Job optimal ausgebildet. Die Adler haben ganz offensichtlich Spaß an dieser Ausbildung, weil sie hier ihren ganz natürlichen Jagdtrieb ungehemmt ausleben können. Und dieser Jagdtrieb ist es auch, der die Tiere vor schmerzhaften Begegnungen mit der Beute (beispielsweise den Rotorblättern) schützt. In freier Wildbahn haben es die Adler nämlich mit ganz anderen „Kalibern“ zu tun, die sich in aller Regel auch vehement gegen ihre Ergreifung mit spitzem Schnabel und mit scharfen Klauen sehr heftig zur Wehr setzen. Da können die tierischen und kampferprobten Jagdflieger über solche propellenden Leichtgewichte wie etwa die AR-Drohne (von Parrot) sowie die Drohne Phantom (von DJI) nur müde lächeln. Jedenfalls haben es die Trainer der Abwehr-Adler noch nie erlebt, dass eines ihrer Tiere sich beim eloquenten Erlegen einer Drohne irgendwie verletzt hätte. Also mal wieder eine tierische menschliche Win-Win-Situation.
Wer darf diese Adler einsetzen?
Auf jeden Fall die Polizei. Hier hat insbesondere die Polizei der Niederlande schon jede Menge pfiffiger Ideen, die im Luftraum operierenden Ganoven derbe zusetzen dürften. Denn wo auch immer Drohnen etwas illegal ausspionieren, überbringen oder schmuggeln sollen, macht der abgerichtete Polizei-Adler kurzen Prozess mit dem deutlich unterlegenen Flugkollegen. Und bringt seine Beute direkt zur kriminaltechnischen Untersuchung. Aber auch Privatleute sollen in nachgewiesenen Bedarfsfällen von den wendigen Greifvögeln vor unliebsamem Drohnenbesuch wirksam geschützt werden.
Falls Sie jetzt mehr zum Thema wissen wollen, können Sie bei heise online oder bei Spiegel Online
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– Carina Collany –
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