LSD und Meer

LSD und MeerAls der Chemiker Albert Hofmann Ende der 1930er Jahre erstmals aus dem Getreideschädling mit Namen „Mutterkorn“ die halluzinogene Droge LSD generierte, schuf er die Grundlage für jede Menge Grenzerfahrungen getäuschter Gehirne und ihrer abgedrehten Besitzer. Wer LSD futtert, sieht Dinge, die nicht wirklich da sind. Das kann natürlich sehr schön sein. Aber eben auch ziemlich horribel. Und auf gar keinen Fall tut man seinem Oberstübchen damit einen Gefallen, dass man es biochemisch ziemlich dreist an der Nase rumführt. Darum steht LSD auch mit gutem Grund auf der Liste verbotener Substanzen nach dem deutschen Betäubungsmittelgesetz. Und das böse Mutterkorn, sozusagen die Mutter allen halluzinogenen Übels, wohnt und weilt ja ohnehin nicht mehr unter uns.

Oder etwa doch noch?

Tatsächlich können Sie, wenn Sie heute einen Urlaub an der Nordsee verbringen, buchstäblich in Mutterkorn waten. Denn ein fieser Abkömmling der Hofmann-Entdeckung, der toxikologisch gesehen um ein vielfaches potenter ist als der gute alte Getreideschreck, hat das weit verbreitete Schlickgras als perfekten Lebensraum für sich entdeckt.

Wenn Sie als Tourist an der Nordseeküste nichts weiter machen als endlose Strandspaziergänge, dann kann Ihnen das herzlich gleichgültig sein. Wenn Sie allerdings Ihren Hund dabei haben, der ausgelassen am Strand herumtollt, und dabei ganz natürlich in seinem rasenden Spieltrieb Furz und Feuerstein ins Maul nimmt, dann kann das herumliegende Mutterkorn eine tödliche Gefahr für Ihren arglosen Wuffel sein. Von Kleinkindern, die sich ja auch sowieso aus Prinzip jeden Scheiß, den sie am Boden finden, in den Mund stecken, ganz zu schweigen 😯

Giftiges Mutterkorn breitet sich an der Nordsee aus:
Befall großer Schlickgras-Flächen könnte auch Kinder und Tiere gefährden

Daher mein dringender Rat an Sie, verehrte Leserinnen und Leser: An der Nordseeküste, ganz egal, an welcher, bitte nichts Undefinierbares an Ihren Mund dran lassen. Und all jene, denen Sie das nicht verbieten können, bitte gar nicht erst in die Gefahrenzone bringen.

Sonst kann es nämlich richtig eng werden …

– Carina Collany –

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