Non-Responder – wenn der Körper seinen eigenen Kopf hat
Menschen, die permanent mit einem zu hohen Körperfettanteil zu kämpfen haben, werden meist in zermürbend gebetsmühlenartiger Form mit der heilig dreifaltigen Inquisition der Gewichtsreduktion gequält:
1) Ernährung auf bewusst und gesund umstellen,
2) keinen Alkohol trinken und
3) Sport treiben.
Zu 1)
Hahaha. Wirklich zum Brüllen komisch. Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass es gar keine Möglichkeit mehr gibt, sich gesund zu ernähren? Mageres Fleisch und an wertvollen Fettsäuren reicher Fisch sind wahlweise mit Medikamentenrückständen oder mit billigen Mastfuttermitteln vergiftet, oder mit Schwermetallen oder anderem Dreckszeug aus ungefilterten Klärschlämmen kontaminiert. Obst und Gemüse warten mit gefährlich hohen Konzentrationen des Schilddrüsengifts Perchlorat auf, das über gepanschte und verdreckte Düngemittel in die Nahrungskette kommt. Und die paar Sachen, die weder verdreckt noch vergiftet sind, holen sich ihre lecker Portion Bisphenol aus der schicken und ach so hygienisch wirkenden Kunststoffverpackung. Genau genommen gibt es nichts mehr, was man sich so wirklich reinen Gewissens im Rahmen einer – kniet nieder – bewussten und gesunden Ernährung *Hosianna* reinziehen dürfte. Pfui Deibel 😡
Zu 2)
Hahaha. Wirklich zum Brüllen komisch. Zum einen gibt es jede Menge sehr beliebter, weil durchaus erfolgreicher Diäten, die bestimmte Alkoholika ausdrücklich erlauben; zum Beispiel die Drinking Mans Diet. Und zum anderen gibt es Ansätze, die sich die entwässernde und stimmungsaufhellende Wirkung von Alkohol direkt zunutze machen; beispielsweise die Schrothkur. Außerdem sind Heerscharen feuchtfröhlicher und dennoch gertenschlanker Zecher der lustig lebende Beweis dafür, dass sich das Gläschen in Ehren mit dem Gang auf die Waage am Morgen danach bestens vertragen kann.
Zu 3)
Inzwischen ist sogar und gerade mir das sarkastische Lachen im Hals stecken geblieben. Denn das Märchen vom verschlankenden Sport wird durchaus nicht für alle wahr, die daran glauben, ganz egal, wie stark dieser Glaube sei. Mit dieser Feststellung kommen wir endlich zum Thema Non-Responder: Das sind all jene Menschen, deren therapierte Körper auf eine bestimmte gezielt angewandte Maßnahme entweder überhaupt nicht oder jedenfalls nicht in der gewünschten Weise reagieren. Oder, um in unserem Thema zu bleiben: Das sind all jene Menschen, die sich totsporteln können, ohne dabei auch nur ein einziges Gramm an Fett zu verlieren. Oder die von der ganzen Quälerei nicht nur nicht ab-, sondern sogar noch zunehmen. Oh ja, das gibt es. Das gibt es sogar inzwischen schwarz auf weiß als wissenschaftliche Erkenntnis der Diabetespräventionsforschung, wie Sie hier nachlesen können:
Sport hilft – meistens:
Das Rätsel der „Non-Responder“
Und was lehrt uns das?
Wenn Sie mit irgend einer Diät, dem gestrengen Verzicht auf geistige Getränke und dem tagtäglichen Abzappeln zu heißen lateinamerikanischen Rhythmen figurmäßig gut klarkommen, dann meinen aufrichtigen und herzlichen Glückwunsch! Wenn aber nicht, dann liegt es nicht an Ihnen. Dann liegt es daran, dass Sie ein Non-Responder sind. Genau so, wie viele Ihrer schwerwiegenden Leidensgenossen auch. Und das lehrt uns, wieder einmal, dass man nicht alle Menschen, die mehr drauf haben, über einen einzigen Kamm scheren darf oder kann.
Jeder Jeck ist anders. Jeder Speck auch 😉
– Milla Münchhausen –
Siehe dazu auch:
Perchlorat – Der nächste Lebensmittelskandal ist da
https://wunderblog.daniel-deppe.de/perchlorat-der-nachste-lebensmittelskandal-ist-da/
Bon Appetit 🙁