Öko-Frühstück? Nein, Danke!
Ich trenne gewissenhaft meinen Müll. Ich vermeide Plastik, wo ich nur kann. Ich verwende Einkaufstaschen statt Wegwerftüten. Mehrweg geht bei mir immer vor Einweg. Überhaupt mache ich alles, was ich kann, um möglichst wenig Abfall zu produzieren, und um mit den mir zu Gebote stehenden Ressourcen so verantwortungsvoll wie möglich zu wirtschaften. Mit so viel offensiv praktiziertem Umweltbewusstsein werde ich gelegentlich sogar hinter meinem Rücken mehr oder weniger milde belächelt. Und was habe ich jetzt davon?
Man will mir mein Frühstücks-Ei madig machen!
Frühstück ist was Wunderbares, wenn man es mit Zeit und Muße genießen kann. Eine frisch aufgebrühte Tasse Milchkaffee (oder auch mal zwei), auf die ofenfrischen Brötchen gute Butter und leckere Frühstückswurst, dazu ein wachsweiches Frühstücks-Ei oder lecker Rührei – wer würde sich da nicht sofort mit an den liebevoll gedeckten Tisch setzen wollen? Leider wird einem die Lust an diesem schmackhaften Idyll derzeit von Öko-Hardlinern derbe verhagelt, weil Kaffee, Eier, Butter, Milch und Wurst auf der „roten Liste“ der Kohlendioxid-Verbrecher stehen:
Das kalorienarme Frühstück schont auch die Umwelt
Wenn es nach denen ginge, müsste ich zum Frühstück fades Getreidemüsli mit Leitungswasser oder allenfalls mit heimisch produziertem Obstsaft schlabbern, oder mir meine Brötchen mit Margarine und Gemüse der Saison belegen. Dazu, an hohen Feiertagen, vielleicht mal eine Tasse Tee. Das heißt dann: Ökologisch frühstücken.
Hallo? Geht’s noch?
Es gibt gewissenlose Treibhausgas-Sünder, da geht einem echt der Hut hoch und der Bart ab. Denen sagt keiner was. Da gibt es höchstens besonders schonend und besonders allgemein formulierte unverbindliche Empfehlungen, über die sich die globalen Stinker beiläufig amüsieren, während sie an einem Tag so viel CO2 rausrotzen, wie ich es in meinem ganzen Leben nicht könnte, selbst wenn ich es wollte und wenn ich 150 Jahre alt werden würde. Und da soll ich, ICH (!!!) auf mein Frühstücks-Ei, meinen Buttertoast und meinen bemilchten Morgenkaffee verzichten, damit die Welt in 1000 Jahren vielleicht eine Nanosekunde später zugrunde geht? Ja, wie haben wir es denn?
Nee, Leute. Nicht mit mir. Ich mache sonst schon, was ich kann, und was mir zuzumuten ist. Aber irgendwo ist auch mal Ende Gelände.
– Milla Münchhausen –
Bevor ich mir von Teesocken vorschreiben lasse, was ich frühstücken darf, dürfen die sich gerne erst mal in China abarbeiten, wenn es um Umweltsünden geht:
Algen, Dreck, tote Fische
So schmutzig ist Chinas Wasser
Chemikalien verfärben Flüsse, Kinder schwimmen inmitten von Algen, Fische sterben: China hat ein massives Umweltproblem. Schuld ist die zügellose Industriealisierung.
http://www.n-tv.de/mediathek/bilderserien/wirtschaft/So-schmutzig-ist-Chinas-Wasser-article13354701.html