Planetare Belastungsgrenzen – langsam wird’s eng

planetWenn Sie aufzählen sollten, was unsere Erde zu einem von Menschen bewohnbaren Planeten macht, was würde Ihnen da so alles einfallen? Wahrscheinlich erst einmal die atembare Atmosphäre, dann sauberes Trinkwasser, angenehme Temperaturen und eine Grundlage für eine ausreichende Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln. Und noch mehr in dieser Art vermutlich. Ebenso wie Sie jetzt haben sich schon vor einiger Zeit verschiedene Wissenschaftler darüber den gelehrten Kopf zerbrochen, welche Ressourcen uns unsere Erde zum Überleben bieten können muss, und wann es Zeit wäre, beim Versiegen entsprechender Lebensgrundlagen Alarm zu schlagen. Bei diesem akademischen Denkakt wurden schließlich

Neun planetare Belastungsgrenzen

definiert. Diese kann man etwa wie folgt beschreiben:

  1. Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre
  2. Geschwindigkeit, mit der sich die Artenvielfalt verringert
  3. Atmosphären- und Meereskreisläufe
  4. Säuregehalt der Ozeane
  5. Globaler Trinkwasserverbrauch
  6. Anteil des Ackerlandes an der Gesamtfläche
  7. Dezimierung der Ozonschicht
  8. Schwebeteilchen in der Atmosphäre
  9. Belastung durch Chemikalien

Es lässt sich leicht nachvollziehen, dass keine dieser Dimensionen überreizt werden sollte, wenn die Erde für die Menschen eine habitable Zone bleiben soll. CO2 ist für uns giftig, ohne Trinkwasser kein Leben und ohne Ozonschicht Hautkrebs und Strahlenschäden satt; nur um drei Beispiele zu nennen. Doch statt die Erde mal zum Ausruhen kommen zu lassen, quetscht und saugt und presst die bedrohlich wachsende Weltbevölkerung immer gnadenloser am blauen Planeten herum. Mit der leider sehr logischen Konsequenz, dass inzwischen sage und schreibe bereits

Vier von neun planetaren Grenzen überschritten

worden sind. Konkret wird das definitive Überschreiten der oben aufgeführten Punkte

  • 1 (Klimawandel),
  • 2 (Artensterben),
  • 3 (Stickstoff- und Phosphor-Kreisläufe) sowie
  • 6 (Landnutzung)

beklagt.

Der Erde ist das vergleichsweise wumpe. Die gibt es schon so viele Jahrmillionen, die stellt sich dann eben gemächlich auf die neuen Gegebenheiten ein. Mit diesen angepassten Verhältnissen dürfte die Krone der Schöpfung allerdings massive Schwierigkeiten bekommen. Denn die Art und Weise, wie die Erde auf die planetare Grenzüberschreitung reagieren wird und reagieren muss, ist mit menschlichem Leben nicht so wirklich gut vereinbar.

Hilfe! Was kann ich da nur machen?

Machen … wir uns nichts vor. Das Kind liegt längst im Brunnen und säuft gerade elend ab.

Schade. Ich hätte es durchaus gerne gesehen, wenn Gene Roddenberry am Ende doch Recht behalten hätte. So wird es allerdings eher zur „Welt ohne Menschen“ kommen. Was der Welt im Moment wohl durchaus die angenehmere Wahl sein dürfte 🙄

– Milla Münchhausen –

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