Monatsarchiv: Januar 2013
Als die Menschen weder Gefrierschränke noch Kühltruhen kannten, war der Eis-Schrank das Non plus Ultra kühlender Küchentechnik. Darunter muss man sich einen robust gebauten Schrank aus massivem Holz vorstellen, in dem massive Blöcke Eis lagerten, die den dort abgelegten verderblichen Lebensmitteln die notwendige Fristverlängerung für die Verkehrsfähigkeit verschafften. Die klaren Eisblöcke wurden von spezialisierten Dienstleistern tagtäglich zu Hause angeliefert, in das gewünschte Format geschnitten – und schmolzen dann in ihren dunklen hölzernen Endlagerstätten meist früher als später dahin, um ihren erfrischenden Frost in die Dienste früher Küchenhygiene zu stellen. Wie viel einfacher, entspannter und eleganter habe ich es im Vergleich...
Ach ja – der gutmütige Knuddel-Käfer Herbie oder der gesetzestreue und menschenfreundliche „Kumpel“ K.I.T.T., einstiger Traumpartner vom hasselhoffschen Knight Rider – das ist schöne heile Filmauto-Welt vom allerfeinsten. Doch glaubt mir, Leute: Die schauspielernden Schlitten auf Kinoleinwänden und in Fernseh-Formaten können auch ganz anders, nämlich richtig böse. Damit Ihr mir das auch glauben mögt, werde ich Euch nachfolgend mit zwei PS-Monstern bekannt machen, die Ihr auf einer menschenleeren Straße ganz sicher nicht im Rückspiegel sehen wollt. Der Truck aus dem Thriller „Duell“ Auch der große Spielberg hat mal klein angefangen. Und zwar im Jahre 1971 mit seinem Spielfilm-Debut „Duell“. Darin...
Zu unserer Familie gehört schon seit einigen Jahren ein pechschwarzer Toyota Prius. Ich habe dieses Auto von Anfang an geliebt, und jeden Tag liebe ich es noch ein bisschen mehr. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass der Wagen irgendwie mit mir kommuniziert. Keine Sorge, es ist nicht nötig, deswegen die Jungs mit den engen weißen Westen zu Hilfe zu holen. Ich habe in den achtziger Jahren wahrscheinlich nur ein wenig zu viel „Knight Rider“ geguckt und gehe aufgrund der mit dieser Kultserie gemachten Erfahrung davon aus, dass rattenscharfe schwarze Schlitten mit reichlich IQ und PS unter der Haube natürlich...
Kaum etwas bringt ebenso flotte wie eilige Automobilisten so in Rage wie die allgegenwärtigen Baustellenbereiche auf deutschen Autobahnen. Denn hier gibt es in aller Regel nur zwei Fahrspuren: Die rechte Spur für die langsamen und breit ausladenden Lastkraftwagen, und die deutlich schmalere linke Spur für alle, die schlanker und schneller unterwegs sind. Da fühlt man sich als Pilot eines schnittigen PKW doch sofort bemüßigt, nach links zu schwenken, um sich die schleichenden Brummis anschließend im Rückspiegel beim Kleinerwerden anzugucken. Doch Vorsicht! Vor den verdienten Sieg in Sachen David gegen Goliath hat die Straßenverkehrsordnung das gesetzestreue Befolgen der temporär aufgestellten Baustellenschilder...
Ich liebe gute Kinofilme. Und ich liebe es, mich in einem cineastischen Augen- und Ohrenschmaus verlieren zu dürfen. Das ist für mich einer der schönsten Flows, der mich Raum und Zeit und mein eigenes kleines von Alltagssorgen gebeuteltes Ego beschwingt vergessen lässt. Aus diesem Grund war auch mein Lieblingskino früher der Tempel meiner Seele und der Jungbrunnen meiner Phantasie. Doch dieser heimelige Hort vergnüglicher Kurzweil ist schon vor einiger Zeit von einem der modernen seelenlosen Multiplex-Monster gnadenlos zertreten und zermalmt morden. Ab sofort steht da nicht mehr der Kinogenuss, sondern das gedankenleer unappetitliche Wegfressen von versoßten Nachos und das ebenso...
Auch Tiere handeln sich schon mal einen Schnupfen, ein entzündetes Schlappohr oder eine blutige Schramme, meist aus dem rolligen oder heißen Kampf der Geschlechter, ein. Dann heißt es: Ab zum Tierarzt, damit Blessuren und andere Beschwerden wirksam behandelt werden können. So erging es auch mir und meiner Katze, die aus einem Straßengefecht um ihre Unschuld zwar siegreich, aber nicht gänzlich unverletzt hervorgegangen war. Der Tierarzt meines Vertrauens behandelte die Wunde mit einer entzündungshemmenden Haftsalbe, von der er mir zur weiteren häuslichen Therapie eine Tube mitgab. Auf meine Frage, ob ich ihm den nach dem Abheilen nicht weiter benötigten Rest für...
Haben Sie schon einmal in Betracht gezogen, mit Teilen Ihres Körpers leichtes Geld zu verdienen? Nein? Dann schauen Sie sich in der schönen bunten Konsumwelt doch mal Spaßes halber etwas aufmerksamer um als sonst. Dabei werden Sie rasch bemerken, auf wie vielen Produktverpackungen, Werbemitteln, Prospekten oder Gebrauchsanweisungen es isolierte Hände, Füße, Augen, Ohren, Nasen, Münder ezetterapeepee zu sehen gibt. Und wem gehören all diese herausgestellten, um nicht zu sagen, herausragenden Körperteile? Sie gehören hoch spezialisierten Models, die allerdings nicht all ihre Haut, sondern nur ausgewählte Teile derselben Gewinn bringend zu Markte tragen. Natürlich kennen Sie diese Models nicht so gut...
Schauen Sie jeden Tag Nachrichten? Dann wissen Sie ja, wie schlecht es einem dabei regelmäßig wird. Dauernd schlagen sich irgendwo auf der Welt die Menschen die Köpfe ein, weil sie unterschiedliche Götter anbeten, unterschiedliche Gesellschaftssysteme haben, oder einfach nur aus blankem Futterneid. Und auch in den eigenen Landen reißen die deprimierenden Neuigkeiten niemals ab. Pausenlos werden irgendwelche Steuern oder Abgaben erhöht, während die eigene gefühlte Lebensqualität und persönliche Souveränität vom Staat und seinen wendehalsigen Bütteln immer weiter gnadenlos beschnitten wird. Wer hätte sich da nicht schon einmal gewünscht, einfach einen Schlussstrich ziehen und in eine Umgebung auswandern zu können, in...
Lange hatte Maricella diesen fremdbestimmten Akt bürokratischer Erniedrigung vor sich hergeschoben, doch nun nahte erbarmungslos der endgültige Fälligkeitstermin ihrer Steuererklärung und sie musste sich wohl oder übel für diese lästige und zutiefst lustfeindliche Erbsenzählerei Zeit nehmen. Missmutig betrachtete sie ihren Schreibtisch, auf dem allerlei behördliche Formulare und ein anarchisch bunter Haufen von Quittungen und Bescheinigungen aller Größen und Farben ein bedrohlich chaotisches Durcheinander bildeten. Auf der Suche nach irgendeiner hochwillkommenen Störung, die ihr vielleicht noch einen letzten kleinen Aufschub gewähren könnte, blickte Maricella von ihrem Stuhl aus auf ihren Balkon. Dort tummelten sich oft viele Amseln, Meisen und Spatzen, die...
Guten Tag, sehr geehrte selbstständige Anwesende, bitte hinsetzen und Hefte raus – wir schreiben heute eine sehr wichtige Mathearbeit. Und zwar eine, bei der unter dem Strich für jeden von Ihnen das Richtige rauskommen sollte. Also gut hinhören, keine falschen Angaben machen und mit spitzem Bleistift kalkulieren. Los geht’s! Die zweiteilige Textaufgabe lautet: a) Welchen Stundensatz (Netto) müssen Sie Ihren Kunden in Rechnung stellen, damit Sie als Mensch und Anbieter/Dienstleister halbwegs klarkommen? b) Können Sie diese für Sie notwendige Honorarforderung am Markt realisieren? Zu a: Um hier die notwendigen Ausgangszahlen zu ermitteln, müssen Sie sich zunächst selbst die nachfolgenden Fragen...
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