Lohnt die Teilnahme an Online Meinungsforschung?
Auf der Suche nach einer bequemen Möglichkeit, die Haushaltskasse ein wenig aufzubessern, stolperte ich neulich im Netz über Online Meinungsforschungs-Plattformen. Die Anmeldung sei kostenlos und unverbindlich, und die Zuverdienstmöglichkeiten ausgesprochen attraktiv, so las ich es allerorten. Das klang erst mal gar nicht schlecht. So beschloss ich spontan, diese Option auf leicht verdientes Geld einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen.
Zunächst erstellte ich meinen persönlichen Katalog für K.O.-Kriterien. Schließlich wollte ich ja bei der Jagd nach dem schnellen Geld nicht baden gehen. Die folgende Liste kam dabei heraus:
Ausschlusskriterien
1) Institute, die als Entlohnung lediglich Gutscheine für irgendwelche Läden anbieten, in denen ich sowieso nie etwas kaufe. Oder die mich für meine Mitarbeit bloß an dubiosen Gewinnspielen teilnehmen lassen, bei denen ich vielleicht irgendwann mal etwas gewinnen könnte, was ich eigentlich gar nicht brauche.
Und warum?
Weil ich für meine Teilnahme Bargeld sehen will, das reine Bargeld und nichts als das Bargeld 😎
2) Institute, die zwar eine Barauszahlung anbieten, aber ausschließlich über PayPal.
Und warum?
Weil ich es nicht einsehe, von den paar Kröten an Teilnahmehonorar auch noch PayPal Gebühren für die Überweisung an mich abzudrücken.
3) Institute, in deren AGBs laut und deutlich nachzulesen ist, dass ich dort sämtliche Rechte, auch jene an meinen allersensibelsten Daten, an der Garderobe abgeben muss, wenn ich mitmachen will.
Und warum?
Weil ich zwar durchaus im Rahmen des Vertretbaren auskunftsfreudig bin, aber manches von mir eben auch nicht preisgeben will. Schon gar nicht einem anonymen Institut, das meine Daten dann für werweißwas hernimmt und sonstwem weitergibt.
Ich suchte also ein Vertrauen erweckendes, seriöses und absolut transparent agierendes Institut, das mit meinen vertraulichen Angaben auch vertraulich umgehen und mir mein angemessenes Honorar in bar auf mein Konto überweisen würde. Amazon-Einkaufsgutscheine auch gut – da bestelle ich schon mal das eine oder andere.
Nach diesem Beuteschema durchforstete ich ein wahres Dickicht an Online Meinungsforschungs-Instituten. Als ich gründlich und gewissenhaft ausgesiebt hatte, blieben ganze zwei Adressen übrig. Da war ich durchaus schon ziemlich ernüchtert.
Die eine Adresse (da hätte ich dann als Aufwandsentschädigung bei Amazon einkaufen können) lud mich dann auch mit einem „Jetzt registrieren“ Button zum Mitmachen ein. Als ich den Button dann aber freudig drückte, bekam ich sofort eine kühle Absage auf den Schirm. Man nehme derzeit gar keine neuen Teilnehmer mehr an. Ich könne aber meine Email-Adresse da lassen. Man würde es mich dann wissen lassen, wenn der Aufnahmestop mal irgendwann aufgehoben wäre.
Na toll. Das fing ja gut an 🙁
Jetzt versuchte ich es bei der anderen Adresse. Da konnte ich mich zwar registrieren (man wollte eine Email-Adresse und ein selbst gewähltes Passwort dafür haben), aber nach dem abgeschlossenen und bestätigten Vorgang des Registrierens konnte ich mich mit meinen frisch angelegten Zugangsdaten dennoch nicht einloggen. Angeblich sei entweder die Email und/oder das Passwort falsch eingegeben. Nichts davon war zutreffend, das kann ich sehr, SEHR sicher sagen. Also rief ich das Kontaktformular dieser Plattform auf, schilderte mein nigelnagelneues Problem und bat um Rat und Tat. Eine automatisch generierte Rückmeldung verhieß mir eine schnelle Antwort auf meine Anfrage. Nun schien es aber leider so, dass dieses Institut irgendwie eine andere Vorstellung von „schnell“ hat als ich. Mit anderen Worten: Warten auf Godot … spricht auch nicht gerade für herausragende Kommunikationskompetenz 🙄
Und so endete mein Ausflug an die Fleischtöpfe Ägyptens noch bevor er begonnen hatte. Schade. Ich hätte wirklich gerne gegen ein freundliches Trinkgeld dabei mitgeholfen, die Konsumwelt ein wenig schöner und einladender mit zu gestalten.
– Milla Münchhausen –
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