WUNDERBLOG - Lesen macht Laune
Gleich vorweg: Ich mag Werbung gerne! Und zwar dann, wenn sie handwerklich gut gemacht ist, wenn sie mich interessant über echte Neuheiten auf dem Markt informiert und wenn sie mich zum Lachen bringt. Von dringend willkommenen Toilettenpausen während spannender Spielfilme auf privaten Fernsehsendern mal ganz abgesehen 😉 Der große Bohei, der bisweilen um Werbung gemacht wird (beispielsweise das „Cannes Lions International Advertising Festival“ mit seiner Cannes-Rolle oder „Das Jahr(Buch) der Werbung“), zeigt mir, dass ich mit meiner Freude an exquisiter Werbung wahrlich nicht allein dastehe. Und so finde ich mich als kleines Teilchen in einer großen Zielgruppe wieder, die mit...
Hiermit oute ich mich als voyeuristische Liebhaberin von reißerisch aufgezogenen Doku-Serien, in denen ich mich ungestraft über die tödliche Dummheit anderer Leute amüsieren darf. Mein derzeitiger Favorit läuft auf dem Privatsender DMAX und trägt den Titel: „1000 Wege, ins Gras zu beissen“ (http://de.wikipedia.org/wiki/1000_Wege,_ins_Gras_zu_beissen). Wer Spaß daran hat, begnadeten Vollpfosten beim einzigartigen Abtreten zuzugucken (natürlich nur in dramaturgisch profilierten und spannungswirksam geschärften Nachstellungen), der sollte da auch mal gelegentlich reinzappen. Denn die in dieser Serie vorgestellten Todesfälle legen ein beredtes Zeugnis davon ab, wie Recht Albert Einstein hatte, als er sagte: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,...
Ein jegliches Ding hat seine Zeit. Und jede Zeit hat ihre Dinger. Aus diesem Grund haben wir alle sofort erstaunlich übereinstimmende Bilder im Kopf, wenn es heißt, boah ey, die 70er Jahre, oder weißte noch, die 80er, oder hey, die 90er. So baut jeder seine ganz persönliche Zeitlinie in seinem Kopf oder in seinem Herzen. Meist beides. Was aber, wenn Dinger und ihre Zeiten gewaltsam voneinander getrennt werden? Oder wenn irgend etwas oder irgend jemand aus der Zeit fällt? Dann kann man eine spannende und vergnügliche Fernsehserie daraus machen, wie es etwa im Fall „Der letzte Bulle“ (ITV Studios Germany,...
Lebt man in der reichhaltigen Konsumwelt einer freien Marktwirtschaft, dann stellt sich recht bald die Tendenz ein, als Kunde auf gediegen hohem Niveau zu jammern. Ich mache da absolut keine Ausnahme. Und im Moment habe ich mich auf die freche Bevormundung durch Feucht-Tücher eingeschossen, mit deren Hilfe ich dazu gezwungen werden soll, mehr zu verbrauchen, als ich eigentlich wollte. Kommen Sie schon – Sie alle kennen das! Und ich wette, dass sich jeder von Ihnen schon mal über eines der nachfolgend beschriebenen Szenarien geärgert hat. Feuchte Haushaltstücher gelten als schnelle und unkomplizierte Helfer in der Küche, wenn ganz schnell irgend...
Falafel ist so saumäßig lecker, dass man es echt öfter genießen möchte. Gerne auch mal als selbst gemachten Brotaufstrich. Was man dazu braucht, sind Kichererbsen und das Gewürz der Wahl. Doch bitte äußerste Vorsicht: Die Kichererbsen, die man in gut sortierten türkischen Supermärkten kaufen kann, könnten dem Gebiss grausam schaden. Und warum? Wegen der auch bei sorgfältigster industrieller Vorfilterung nicht immer sicher zu vermeidenden kleinen Steine, die mit im gekauften Gebinde gelandet sein könnten! Was kann man machen? Kichererbsen kauft man meist in größeren Packungen. Natürlich geben sich die Hersteller alle erdenkliche Mühe, Steinchen oder andere Verunreinigungen sorgfältig aus den...
Kennen Sie das auch? Sie kommen an einem Laden vorbei, dessen Türen offen stehen … und tauchen von jetzt auf gleich in eine sinnliche Geruchswelt ein, die Sie umfängt, betört, sanft liebkost und magisch anzieht. Welche Geschäfte der genüsslich geruchsentfaltenden Art fallen Ihnen dazu spontan ein? Wenn mir diese Frage gestellt wird, steigen mir dazu jedenfalls sofort viele dufte Antworten in die Nase. Und einige davon sind echt aromatische Zeitreisetickets. Mein erstes bewusstes olfaktorisches Schlüsselerlebnis (ich zählte so zirka 11 Lenze) hatte ich in einem exotischen Laden namens Siam-Boutique. Dort gab es allerlei fernöstliche Duftöle, außergewöhnliche ätherische Essenzen und Räucherstäbchen...
Mundpropaganda gilt als das funkelnde Juwel in der strahlenden Krone des allseits gepriesenen Themas Empfehlungsmarketing. Und das mit gutem Grund: Wenn beglückte Kunden ihre ehrliche und aufrichtige Begeisterung über eine gelungene Dienstleistung oder ein perfektes Produkt mit Freude und Enthusiasmus kommunizieren, dann sind Folgeaufträge gewissermaßen garantiert. Doch auch dieses scheinbar makellose Marketinginstrument hat eine perfide Schattenseite, über die man in den ungezählten Semi- und Webinaren zur erfolgreichen Selbstvermarktung nie etwas erzählt bekommt. Und diese Schattenseite will ich nun an die Sonne der Erkenntnis zerren. Zum einen, weil ich gerne Geheimnisse lüfte. Und zum anderen aus persönlicher Betroffenheit. Manche von Ihnen...
Der moderne Mensch sieht sich ja gern selbst als ein mit freiem Willen und uneingeschränkter Selbstkompetenz ausgestattetes Wesen. Doch einige Unken wollen partout nicht aufhören, ihr Lied von der „Welt am Draht“ (Rainer Werner Fassbinder, Deutschland 1973) zu rufen. Nach dieser konträren weltanschaulichen Grundlage, bzw. auf dem Paradigma der Fremdsteuerung fußend, wäre es so, dass wir Menschen nichts weiter als die Marionetten oder die Handpuppen einer anderen Intelligenz wären. Dabei könnte die „Anderen“ uns als eine Art „Daily Soap“ à la „Truman Show“ (Peter Weir, USA 1998) zur Unterhaltung nutzen, oder uns unter wissenschaftlichen Aspekten als zweibeinige Laborratten hernehmen. Vielleicht...
Bei mir um die Ecke gibt es einen freundlichen und fairen Frisiersalon, der von seinen zufriedenen Kunden jeglichen Geschlechts und Alters immer wieder gerne frequentiert wird, mich eingeschlossen. Leider hatte das eingespielte Haarschneide-Team unlängst einen herben Verlust zu beklagen: Die Chefin und Inhaberin verstarb, zwar nicht unerwartet, aber plötzlich, an ihrem übermächtigen Krebsleiden. Nach einer Phase der Trauer und der Besinnung beschloss die Belegschaft des Frisiersalons einstimmig, den gut gehenden Betrieb im Sinne der Verblichenen fortzuführen. Da gab es nun natürlich einige Formalitäten zu erledigen. So musste zum Beispiel der bestehende Telefon-Vertrag mit Vodafone, der bislang auf die Chefin gelaufen...
Wenn es unser beider freiberufliche Arbeitswelt hin und wieder erlaubt, nehmen mein Mann und ich uns immer gerne eine klitzekleine Auszeit vom Alltag an der niederländischen Nordseeküste. Dann lassen wir uns für ein verlängertes Wochenende die schäumende See um die nackten Füße branden, machen stundenlange Strandspaziergänge und genießen das unkomplizierte Leben der typisch niederländischen Art. Beim luxuriösen Fußpeeling am Strand zeigt sich in humorig unterhaltsamer Weise der kleine Unterschied. Während mein Mann mit einem bezeichnenden Freddy-Quinn-Funkeln in den Augen voller Wehmut den pausenlos paradierenden Containerschiffen hinterher schaut, sucht mein Blick mit der typischen Bodenhaftung der Jägerin und Sammlerin nach ausdrucksstarkem...
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